Fahrt nach Stuttgart

  • Eigenproduktion

    Fahrt nach Stuttgart und zurück.

    Dauernd hock i dr-hoim blos rom
    Ond des wird mir so langsam z-domm,
    von dera Welt will i was seh,
    deshalb i nòch Schtuagàrt geh.
    Mit èm Zug han i no`denkt,
    fahrscht na, denn des isch halber g-schenkt.
    Uff em Bàhof stand i rom
    Ond guck mi om .
    Jetzt sott i a Bilettle hau,
    nò fròg i halt dui jongà Frau
    ond dui hot mi ganz o-scheniert,
    übers Neueschde informiert.
    Des Deng hoißt nemme, a Bilettle,
    Fahrkarte, hoißt des gelbe Kärtle.
    Der Beamte hent-ram Schalter,
    sieht no jong aus, für sei Alter.
    Mit Zuschlag ? Frògt mi nò der Mà,
    wer woiß zu wa- m-rs braucha kà.
    So nemm i halt des gelbe Kärtle,
    mit Zuschlag für des Schtuagàrtfährtle.
    I gang naus ond guck me om,
    À riesa-Schild hängt obà rom,
    druff stòht riesàgroß, GELEISE,
    des gibt sicher à ruhige Reise.
    Weil i mi an die Vorschrift halt,
    ziàg i d-Schuah aus, s-isch jò net kalt.
    Jetzt kommt à Frau mit ihrem Bua
    ond i stand dò, mit ohne Schuah.
    Zu seiner Muatter secht des Kend,
    guck a-mòl dui Alte schpennt.
    Des Weib, des saut jò schträmpfig rom,
    i glaub, dui isch a bissle domm.
    Nò packt mi aber doch dr Zora,
    i nemm den Jonga an de Ohra
    ond hau em oine an sei Gosch,
    sei Muatter holt Luft, grad wia a Frosch.
    Sie schreit, was fallt ehne denn ei,
    mein Jonga z-schlaga, so a Sauerei.
    Aber i woiß, am heutiga Dag,
    han i a Fahrkart mit Zuschlag.
    BREMSE nicht berühren,
    steht am Fenster vom Abteil,
    ond plötzlich wird so à Brems ganz geil.
    Sie sitzt uff oimàl uff meim Zenkà,
    i kà blos an ois nò denkà,
    net nòlangà soll i , nò lass i-s hockà,
    denn I will jò net ,dr-Zug abblockà.
    Bis Schtuagàrt sag i , s- war a Graus,
    ziagt – s Bluat dui von meim Zenka raus.
    En Schtuagàrt, hot’s nò au no g-regnet,
    dò war i g-segnet.
    Ens nägschte Kaufhaus ben I glaufa
    ond wollt en Regaschirm mir kaufa.
    À Verkäuferin han i nò gfrògt,
    wo-s zur Schirmabdeilong gòht.
    ERSTER STOCK, hot die nò gsagt,
    dò hòt mi s-wahre Grausa packt.
    Dò kenndscht em Regà fascht versaufa,
    wenn-d an Schirm willsch,
    muascht en Stock z’erscht kaufà.
    Ens Kino gang i jetzt fürbas,
    do wird i wenigschens net nass.
    En Passanta han i g`frògt,
    wo-s denn en à Kino gòht.
    GRADAUS,
    brengt er grad no raus.
    Freindlich war der jònge Mà,
    jetzt woiß i, dass i net ens Kino kà,
    denn, wenn dia Film send älle aus,
    muaß i halt en à anders Haus.
    Uff dr andra Stàßaseit,
    standet z-mòl en haufa Leit.
    Theater hoißt dui Überschrift,
    i woiß, dass do drenn trocka isch,
    drom gang I nei ond setz mi nà
    ond scho wieder kommt a Mà,
    der will mir a OPERNGLAS verkaufà,
    aber dàhoim den mir aus a mà Griagle saufà.
    Also nemm i koi so Deng,
    weil i jò net so ganz bled ben.
    Jetzt wird der Kerle ganz brutal
    ein 10 Pfennig PRO-GRAMM, brauchen sie im Saal.
    Nò han i an mir nonterguckt
    ond hann nò gschluckt,
    denn bei meine Pfond,
    wern’d se teuer, dia zwoi Stond.
    Jetzt ben i aber schnell zom Zug,
    denn von Schtuagàrt han i gnuag.
    Was dà willsch,des kriagsch hier net
    ond für nix, ischs Geld nò weg.
    Nò han i denkt, bei eurem Haufa,
    kà i omsonscht mitessa ond Saufa
    ond wünsch zu dem Geburtstagsfescht,
    das Allerbescht.

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