Heißes Wasser verlängert Lebensdauer
Egal ob Rosen, Lilien oder Sonnenblumen - pralle Blüten und satte Farben machen einen Strauß Schnittblumen schön. Aber irgendwann blüht er aus und die Blumen lassen die Köpfe hängen. Floristin Heidi Heske gibt Tipps, wie die Lebensdauer verlängert werden kann.
Um zu verhindern, dass die Schnittblumen schnell faulen, müssen die Stiele so weit von Blattwerk und Dornen befreit werden, wie sie im Wasser stehen sollen.
Rosen brauchen langen Anschnitt
Dünnstielige Rosen wie Freilandrosen brauchen einen langen Anschnitt, damit sie richtig trinken können. Langstielige Rosen müssen ebenfalls einen langen Anschnitt bekommen, da das Wasser einen langen Weg bis zur Blüte hat. Nur wenige Rosen, wie die "Royal Ambiance" aus Ecuador, brauchen einen kurzen Anschnitt.
Ganz wichtig bei allen Rosen ist aber, sie nach dem Anschnitt in heißes Wasser zu stellen. Nicht lauwarm, nicht kochend, sondern heiß. Das ist wichtig, weil die Rosen auf dem Transport in den Blumenladen oder nach Hause sich statt von Wasser von Luft ernähren. Dadurch entstehen Luftblasen, die sich in den Stielen anlagern. Das heiße Wasser treibt die Luftblasen aus dem Stiel nach oben heraus. Nun kann die Rose zügig trinken und lässt ihren Kopf nicht hängen.
Blumen werden müde
Trotz dieser Behandlung zeigt jede Schnittblume nach ein paar Tagen Ermüdungserscheinungen. Dann sollte die Rose um ein Drittel gekürzt, nochmals angeschnitten und ein weiteres Mal in heißes Wasser gestellt werden. Nach etwa einer Stunde wird der Kopf wieder fest und die Blume sieht wieder frisch aus.
Diese lebensverlängernde Maßnahme kann so oft wiederholt werden, bis der Stiel der Rose kurz ist, dass sie nur noch als "Schwimmrose" in einer Schale verwendet werden kann. Auf diese Art ist es möglich, dass man an Rosen zwei Wochen Freude hat.
Stiel als Wasserspeicher
Gerbera, Calla, Lilien, Amaryllis und Tulpen benötigen nur einen schrägen Schnitt mit der Gartenschere und dürfen nur zwei bis drei Zentimeter im Wasser stehen. Bei Amaryllis und Tulpen dient der Stiel als Wasserspeicher. Wenn sie zu viel Wasser bekommen, gehen sie schnell kaputt.
Gerbera und Calla dürfen nicht viel Wasser bekommen, weil die Stiele schnell "schwammig" werden. Wenn man wenig Wasser gibt, können die Stiele häufiger gekürzt werden und die Blume lebt länger. Lilien haben auch keinen großen Wasserbedarf und halten länger in der Vase, wenn sie wenig davon bekommen.
Sonnenblumen in heißes Wasser
Sonnenblumen müssen wie Rosen behandelt werden. Sie brauchen beim ersten Mal heißes Wasser, damit auch bei ihnen die Luftblasen aus den Stielen entweichen können. Der Anschnitt sollte schräg mit einem Messer gemacht werden. Je dicker der Stiel, desto länger der Anschnitt. Danach die Sonnenblume in das heiße Wasser stellen und das Wasser erkalten lassen.
Grundregeln nach dem Blumenkauf
Es darf kein Blattwerk an dem Ende des Stiels sein, der mit Wasser bedeckt ist. Das fördert die Bildung von Fäulnisbakterien.
Nach zwei bis drei Tagen sollte das Wasser in der Vase gewechselt und die Vase mit einem Allzweckreiniger gereinigt werden. Allzweckreiniger ist besser als Spülmittel, weil es intensiver die Fäulnisbakterien abtöten.
Die Stiele der Blumen ebenfalls mit Allzweckreiniger reinigen, denn an den Stielen sitzen auch Fäulnisbakterien, die sich schnell im frischen Wasser breit machen können.
Große Blumenliebhaber wie die Japaner schneiden ihre Blumen unter fließendem Wasser an, damit keine Luftblasen während des Anschneidens in die Stiele kommen können.
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