Daten und Fakten zur Erdbeere
Die ersten Funde der Erdbeere stammen übrigens bereits aus der Steinzeit. In der Antike schrieben Vergil, Ovid und Plinius über die "Königin" der Beerenobst-Arten - die Walderdbeere. Fragia vesca wie die Walderdbeere korrekt bezeichnet wird, ist bei uns heimisch. Sie wurde seit jeher wild gesammelt, von Engländern und Franzosen bereits im 16./17. Jahrhundert auch in Gärten kultiviert. Um diese Zeit war es, dass zwei amerikanische Arten, die Virginische Erdbeere und die Chile-Erdbeere von französischen Seefahrern aus Kanada importiert und bei uns eingeführt wurden. Obwohl die Erdbeer-Arten über unterschiedliche Chromosomenzahl verfügen, lassen sie sich problemlos kreuzen. Immer größere Früchte wurden so über die Jahre erzielt. Inzwischen gibt es Hunderte verschiedene Sorten, die sich in Konsistenz, Farbe, Größe und Geschmack unterscheiden. Bei der in Holland gezüchteten Ananaserdbeere ist das Geschmacksergebnis noch köstlich. Das gleiche trifft auf die Moschus-, Zimt- oder Muskatellerdbeere aus dem nördlichen Europa zu. Neuere Züchtungen bringen mittlerweile sogar gigantisch große Früchte zu Tage, hinter denen sich die Mutter der Erdbeere, die Walderdbeere, mehrfach verstecken kann. Leider geht die Tendenz zu Riesenfrüchten auf Kosten des Geschmacks. Und in Bezug auf das Aroma ist die wilde Frucht, so klein wie sie auch sein mag, nach wie vor unschlagbar. Der prozentuale Anteil der Inhaltsstoffe zeigt, dass dies sich auch in Zahlen belegen lässt:
Zucht-Erdbeere
Wasser: 89,5 g; Zucker: 6,31 g; Ballaststoffe: 2 g
Walderdbeere
Wasser: 84,5 g; Zucker: 6,6 g; Ballaststoffe: 4,5 g
Allzweckwaffe Erdbeere?
Erdbeeren und das Kraut der Pflanze werden seit jeher in der Medizin eingesetzt. So ist in einer Handschrift, dem Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "Tabernaemontanus" anno 1625 Folgendes zu lesen: "Die Erdbeern seyn ein schöne/lustige und liebliche/anmütige Frucht/dieselbigen gessen/leschen den Durst/bekommen wol dem hitzigen und cholerischen Magen/sind auch denen gut/die zu viel hitzige Nieren haben." Und dies sind nur einige der zahlreichen Wirkungen, die der Beere zugesprochen werden.
Was sagt die Medizin? Erdbeeren sind vitaminreich, vor allem an Vitamin C, dazu enthalten sie Kalium. So viel ist gesichert. Der Saft der Erdbeere soll dazu beitragen, das Blut zu reinigen, ein Tee aus den Blättern zubereitet gegen Durchfall und Nachtschweiß helfen und harntreibend wirken. Für eine Tee-Zubereitung nimmt man 2 Teel. zerkleinerte Blätter. Mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, ziehen lassen, abseihen und warm trinken.
Der Erdbeere wird auch schon seit jeher erotisierende Wirkung zugesprochen. Ob dies nun an ihren Inhaltsstoffen oder eher an ihrer assoziativen Form und Farbe liegt, ist noch ungeklärt. Es kann allerdings nicht von ungefähr kommen, dass die Erdbeere der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht wurde.