Hein, mein Freund
Die Zeit hat ein neues Gewand bekommen
seit Freund Hein seine Ernte näher an meinen Feldern hält
tritt ein, Hein, in mein Haus als Freund
wenn du gedenkst, deine Ernte bei mir zu halten
Du schreckst mich nicht, auch wenn ich weiß
du wirst plötzlich und unerwartet anklopfen
der Tisch ist schon gedeckt für das letzte Mahl
Deine Nähe ist mir ein Geschenk
Du machst das Unbeachtete wertvoll
schenkst ihm neue Schönheit, gibst ihm neue Kräfte
die Früchte der Erde haben nun einen Geschmack
stark, wie ich ihn noch nicht kannte
die Sonne strahlt heller und der Regen berührt nicht nur die Haut
Ach , Hein, kannst du noch ein wenig warten
einmal möchte ich noch den Duft des Flieders riechen
dem Lied der Nachtigal lauschen
einmal noch die bunten Schmetterlinge schaukeln sehen
einmal möchte ich noch eine zärtliche Hand auf meiner Haut spüren
in verstehende Augen schauen
und vielleicht den weiten Blick von einem Berggipfel genießen
oder das Rauschen der Wellen am Meer
Dankbar nehme ich an, was du mir gewährst
ich bleibe dir ohne Groll um das, was du mir vorenthältst
Genügend Reben haben mein Fass gefüllt
es ist ein guter aber kein lieblicher Wein geworden
Hein, mein Freund, komm wann du willst
meine Tür brauchst du nicht zu brechen
ich erwarte dich und gehe mit dir ohne Zögern
du kennst den Weg, weist wohin die Reise geht
Voller Vertrauen werde ich mit dir gehen
Peter H. (Siegfried50)