Es war ein typischer Spätsommertag, die Sonne schien, das Thermometer zeigte 22 Grad, aber die Stimmung zwischen Kati und Tom lag im Minusbereich, dass lag daran, weil Kati sich nicht mehr gemocht bzw. geliebt von ihm fühlte. Also tat sie das was man sonst eigentlich nur als Notlösung erachtete, sie erfand einen Freund um ihn Eifersüchtig zu machen, welcher mit ihr zusammen wäre und auch zu seinen Gefühlen stand. Tom war ziemlich entsetzt darüber und zum aller ersten Mal sah Kati ihn weinen. Er lies sich auf die Treppenstufen des Schulgebäudes fallen und weinte. Unter all dem geschluchzte, hörte man immer wieder nur die Frage: Warum? Und ab und an bat er sie bei ihm zu bleiben, aber Kati war von diesem Gefühlsausbruch so überrascht, dass sie nichts sagen konnte. Die Stundenglocke schellte und Kati konnte nun langsam wieder Ausatmen nach diesem Schock, und ging in Richtung Klassenzimmer ohne Tom noch eines Blickes zu würdigen. Er folgte ihr nicht. Er blieb einfach in seiner gekrümmten Haltung sitzen, die Hände an das Gesicht gepresst um die Tränenspuren zu verstecken.
Der Unterricht hatte bereits begonnen, als sich dir Tür öffnete und Tom herein trat, doch irgendetwas war anders an ihm, dass bemerkte auch Kati. Von den verquollenen Augen war nichts mehr zuerkennen, keine Spur. Sein Blick war gefestigt und starr.Katis Magen krampfte sich unter ihm zusammen,wie konnte sie so etwas bloß machen?Liebte sie ihn etwa doch nicht so sehr?Wie konnte sie ihn dann so sehr verletzen?Liebte er sich denn überhaupt noch?Hatte sie jetzt alles kaputt gemacht?Fragen über Fragen,aber keiner der ihr eine Antwort gab,der Einzige war Tom,aber ihre Feigheit ihm die Wahrheit zusagen stand zwischen ihnen.Kati fühlte sich so leer,ihre Augen hatten jeglichen Glanz verloren,irgendetwas war in ihr zerbrochen.
Am Nachmittag hielt sie es nicht mehr aus.Sie hatte einen riesen Fehler begangen und sie bereute es zu tief,aber was nun?Würde Tom mit ihr Reden?Würde er sie verstehen?Ehrlich zu sich selbst gesagt,nicht einmal sie selbst würde es glauben,geschweige denn zurück kommen.
Da kam Kati ein Gedanke.Sie stibitzte sich das Handy ihrer Mutter und gab sich ebenfalls für sie aus und begann mit Tom SMS zu schreiben,worauf er auch antwortete.Sie stellte Fragen wie,was denn passiert sei oder warum Kati die ganze Zeit weinte.Es endete damit das Kati eine Nachricht von ihm empfang,ob sie gleich Zeit hätte.Glücklich,aber auch ein wenig entmutigt,schrieb sie zurück,dass sie Zeit hätte.
Um 15.15 Uhr kam er dann auch endlich mit seinem Fahrrad angeradelt.Ihr gesamter Körper war von einer inneren Spannung erfasst.Was würde nun passieren oder wie würde e weitergehn.Am Anfang stellte er ihr noch viele Fragen,aber im nachhinein fingen sie an kleine Späßchen zu veranstalten,zb.:Kissenschlachten.Jedoch wurden sie von Katis Eltern unterbrochen,also nahm sie Tom an die Hand,schnappte sich ihren Hund und zu dritt liefen sie eine Runde durch den nahe gelegenen Wald.Dort begann Kati zu schauspielern,dass sie auf irgendetwas eingeschnappt wäre und redete nicht mehr mit Tom,aber seine Versuche sie wieder zum Reden zu ermutigen,waren so lustig,dass bald ein Lachanfall von ihr folgte.Dennoch wechselte das fröhliche Treiben bald wieder in die Ausgangslage,als Kati fragte,warum er denn überhupt vorbei gekommen wäre.Tom gab sich lässig wie immer,indem er meinte,dass er nur vorbei gekommen war,weil sie geweint hat und aus MITLEID! Für Kati brach eine Welt zusammen,war sie denn so schwach?Immer hatte ihr Stolz ihr verboten irgendwelche Gefühle zu zulassen,aber jetzt hatte sie endlich die Liebe gefunden.Sie wollte Geborgenheit und kein Mitleid.War das wirklich alles gewesen? Liebte er sie denn gar nicht?
Darauf sollte nach einer ¾ Stunde,die ersehnte Lösung kommen.Gerade,als sie nichts mehr erwartete und ins Haus gehen wollte,hielt er sie auf.Fragen tauchten wieder in ihren Kopf auf.Was sollte das nun wieder?Wollte er sie jetzt noch demütigen? War das Häufchen Elend vor ihm noch nicht genug? Mit leicht angsterfüllten Ton fragt Kati,ob er noch irgendetwas auf dem Herzen hätte.Als er nun anfing mit rumdrucksen,war ihr klar was nun folgte. Er stand im Schatten eines Kirschbaumes,als er folgendes sagte: „Kati,du weist das ich dich… sehr…liebe!“Danach musste er erstmal tief ausatmen. Katis Gedanken überschlugen sich fast,bei jeder kurzen Pause,die er gemacht hatte,ging ihr ein anderes Wort durch den Kopf, wie mag oder nicht leiden kann,aber das hatte sie nicht erwartet.Es war das schönste,was er ihr je gesagt hatte,auch wenn Kati es erst spät realisierte. Sie wollte rufen : „Ja,ich liebe dich auch!“ und dann auf ihn zu stürmen und ihn küssen,aber nichts dergleichen tat sie.Ihr Hals war trocken,ein Kloß steckte darin.Sie drehte sich in Richtung Tür und warf ihm nur noch ein „ Gute Nacht“ über die Schulter. Als die Tür ins Schloss fiel,musste sie sich zunächst einmal gegen sie lehnen um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können,aber nach einer Ewigkeit erschien ein seeliges Lächeln auf ihrem Gesicht,was noch lange erhalten blieb.
Darauf folgend bewegte Kati sich langsam auf ihr Zimmer,auf ihr Bett zu,und lies sich einfach fallen und erst da im Moment der Ruhe kamen die Gedanken zurück,was er jetzt wohl von ihr dachte,weil sie doch nichts gesagt hatte! Wut stieg in ihr hoch! Es war die Wut auf sich selbst! Die Wut darauf,was sie getan hatte.
In der Dunkelheit ihres Zimmers tastend suchte Kati nach ihrem Handy,klappte es auf,ging auf den Briefumschlag und war gerade dabei ihm eine SMS zu schreiben,als ....
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