Weltweit sind etwa 155 Millionen Frauen sexuell verstümmelt. Teile der äußeren Genitalien wurden ihnen mit Messern, Glasscherben oder Rasierklingen weggeschnitten, meist als Kind, oft schon als Baby. Sie sind jeglicher Lust an Sexualität beraubt, sie leiden ein Leben lang unter psychischen und physischen Qualen, beispielsweise deshalb, weil vor jeder Geburt, zum Teil sogar vor jedem Geschlechtsverkehr die Genitalien aufgeschnitten und danach wieder zugenäht werden. Täglich kommen weltweit etwa 7000 Mädchen dazu, die solcherart verstümmelt werden und so einen Teil ihrer Zukunft verlieren, wenn sie nicht an den Folgen des Eingriffes sterben, der fast immer unter unvorstellbaren unhygienischen Bedingungen vor sich geht. In 28 afrikanischen Staaten sind bis zu 90 Prozent aller Frauen und Mädchen von dieser Form der Gewaltanwendung betroffen.
Genitalverstümmelung von Frauen ist nicht religiös begründet, macht vor keiner gesellschaftlichen Schicht halt und ist nicht nur im fernen Afrika zu finden. FGM (female genital mutilation) passiert auch in Asien und Europa - auch in Österreich. Eltern glauben, ihren Töchtern nur durch die sexuelle Verstümmelung ein gutes Leben an der Seite eines Ehemannes garantieren zu können; Mädchen glauben, sie seien ohne den Eingriff nicht rein, nicht schön.
Mit einer 5000 Jahre alten Tradition zu brechen ist nicht einfach und trotzdem notwendig. Viele Familien, Clans und Dörfer haben dies erkannt und es setzt ein Umdenken ein: Familien ersparen ihren Töchtern den unvorstellbar grausamen Eingriff in ihre Integrität, immer mehr Männer bzw. deren Familien verzichten darauf, dass ihre zukünftigen Ehefrauen sich dem Ritual unterzogen haben.
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