Ferienlager Bericht - Was war richtig/falsch? Meine Gedanken!

  • Hallo Liebe Plauderinnen und Plauderer =)

    Ich habe mich vor langer Zeit angemeldet, und danach urlaub genommen. Leider habe ich es immer verpasst mich wieder zurück zu melden, aber der Tag ist nun gekommen :)
    Ich bin zurück... und möchte wieder 100% zu euch gehören :)
    Danke an die Newsletter Mail :P

    Naja in letzter Zeit ist viel geschehen, vor allem Beruflich. Ich habe ein Praktikum in der Kita getan sowie 3 Ferienlager betreut als ehrenamtlicher Betreuer :) Zu den letzten Ferienlager habe ich ein Bericht verfasst, und hoffe auf einige Meinungen ...
    Denn ich selber habe noch so meine Probleme zu sehen was war richtig, was war falsch... also mein Handeln.
    Also wer Lust hat, darf es lesen :P


    Mein Bericht:

    Am 26.08.2007 gegen 9 Uhr Ortszeit erreichte ich das Schullandheim „Sonnenblick“ in Sohland an der Spree. Erneut war ich als Betreuer für Kinder aktiv. Zuvor war ich 2-mal in Halbendorf/Spree für jeweils 7 Tage = 24h in einem Schullandheim. Dieses in Sohland war jedoch nur auf 6 Tage begrenzt.

    Ich betrat das Gebäude und wurde sofort von einer gewissen Ines begrüßt. Sie kam mir sehr sympathisch herüber, sowie die anderen 2 Betreuerinnen: Sylvia und Juliane. Nachdem ich mich vorstellte wurde mir mein Zimmer gezeigt. Ich suchte extra das große Zimmer aus, denn 2 Freundinnen (Nadin & Babette) wurden ebenfalls als Betreuerinnen eingestellt, und mit diesen wollte ich auch ein Zimmer teilen.

    Eine halbe Stunde nach meiner Ankunft erreichte auch der Bus das Haus, mit Nadin und Babette und den 53 Kindern. Wir versammelten uns alle in dem Gruppenraum, und die Kinder wurden belehrt sowie wir Betreuer uns vorstellten. Dabei fiel mir ein Kind besonders auf „Hendrik (12 Jahre)“. Dieser beobachtete mich die ganze Zeit als Ines die Kinder belehrte. Aber auch ein weiteres Kind fiel mir positiv auf „Moritz (7 Jahre)“. Ich fühl mich besonders bei Kleinkindern wohl, da mir das Alter 5 – 9 riesig viel Spaß macht. Als die Kinder belehrt waren, wurden die Zimmer aufgeteilt, und jeweils ein Betreuer brachte die Kiddies in Ihren Raum. Ich nahm freiwillig eine 4er Gruppe an mich, wo Moritz ebenfalls drin war. Ich brachte Moritz sowie 3 andere Kinder in Ihr Zimmer (Schlafkammer 4). Alle Kinder waren nun untergebracht, und ich begann in den ersten Zimmern die Portemonnaies einzusammeln. Dabei sei gesagt, das Haus teilt sich in 2. Auf der einen Seite des Hauses waren die Jungs (Schlafkammer 1, 3, 4, 5 und 9), und auf der anderen Seite (Schlafkammer 6, 7 und die Mädchen und nur wenige Jungs. Ich war im ersten Teil des Hauses, und so kam ich auch in die Schlafkammer 1. In dieser waren 8 Jungs untergebracht. Und einer von diesen war der so genannte Hendrik. Ich lernte ebenfalls die anderen Jungs kennen, aber Hendrik fiel mir wieder erneut positiv auf. Wir scherzten miteinander und er verstand auch jeden Witz den ich brachte.

    Gut gelaunt ging ich auch noch ins Zimmer 3 sowie 5 und lernte da einige Kinder kennen. In Zimmer 5, wo eigentlich die meisten groß genug waren musste ich am meisten helfen beim Bett beziehen, was mich persönlich sehr verwunderte. Aber auch im Zimmer 1 und 4 benötigten die Kinder Hilfe. So langsam konnte ich mich an die Jungs gewöhnen. Nun war es an der Zeit das die Betreuer eine Besprechung durchführten. Ich kam als letzter dazu, da ich wie gesagt den Kindern geholfen habe. Die restlichen Betreuer haben eine Schüssel vorbereitet mit Zettel in dieser. Auf jedem Zettel stand eine oder zwei Zimmernummern. Sie wollten die Zimmer nach Betreuer aufteilen, und das per Zufall. Ich war nicht begeistert von dieser Idee, denn ich habe bereits die Erfahrung gemacht das die Kinder sich die Betreuer den sie Vertrauen selber aussuchen. Eigentlich habe ich dies schon bevor die Kinder angekommen sind gesagt, das ich dies nicht möchte. Gut ich musste mich dann geschlagen geben, und jeder zog einen Zettel. Ich zog als vorletzter, und zog die Zimmer Nummer: 1. Genau das Zimmer wo Hendrik nun hauste. Okay, im Vorfeld habe ich mich etwas natürlich gefreut das Zimmer zu bekommen, wo jemand drin ist der mir positiv auffiel. Anderseits aber betrachte ich dieses Los nicht als gut. Denn durch diese Aufteilung beschäftige ich mich mehr mit meinem Zimmer als mit den anderen.

    Anschließend fanden Kennen lernen Spiele statt, und ich konnte wie bei der Begrüßung erneut meine humoristische Art zeigen. Ohne mich selbst rühmen zu wollen, denke ich selber dass ich durch diese witzige tollpatschige Art bei den Kindern gut ankomme. Und genau das bestätigte sich bei diesen Spielen wie bereits auch bei der Vorstellung & Belehrung.

    Ein Ausflug zum Bad war nach dem Mittag geplant. Ich trommelte die Kinder mit Nadin zusammen und wir gingen dann los. So langsam schloss man Kontakt mit den anderen Kindern und es war sehr lustig beim Spazieren. Nach einer kurzen Pause, lief Hendrik neben mir. Irgendwie schien er mich kennen lernen zu wollen, und ich bin der letzte der da abweisend wäre. Na ja und so sprach ich ein wenig mit Hendrik und erfuhr auch das sein Bruder Patrick ebenfalls anwesend war. Und wie es sich gehörte, schlafen beide im gleichen Zimmer. Im Bad schloss ich immer mehr Kontakt mit beiden, denn irgendwie schienen beide neugierig auf mich zu sein und wir redeten als ich außerhalb des Wassers war. Und so endete auch der Ausflug zum Bad. Zurück zu fuhren wir mit dem Bus, wo ebenfalls beide sich mit mir unterhielten.

    Nach dem Abendbrot spielten die Kinder mit mir noch etwas Fußball, und danach sollten die Kinder sich bettfertig machen. Jeder Betreuer ging in sein Zimmer und wir lasen den Kindern ein Buch vor. Ich war ja für Zimmer eins eingeteilt, und Hendrik sowie Patrick saßen neben mir bei der Gruselgeschichte. Dabei legte Patrick für kurze Dauer seinen Kopf auf meine Schulter. Ich fand das einerseits amüsant anzusehen wie die Jungs langsam begannen Kontakt zu formen. Na ja nach der Geschichte musste ich noch mal 2-mal ins Zimmer und dann war Ruhe. Auch war ich der letzte der aus seinem Zimmer kam. Denn ich Überschreitete 5 Minuten, da ein Kapitel zu lang war. Nachtruhe war übrigens 21:30 Uhr!

    Der nächste Tag begann, und Nachmittag stand Bowling auf dem Spiel. Ich wurde von den Kindern gebeten mit bei der Gruppe 3 mitzumachen, und ich sagte auch zu. Und so kam es, das unter den 18 Kindern Hendrik, Patrick und Moritz dabei waren. Für mich war das natürlich gut. Da auch mein ganzes Zimmer 1 auch dabei war. Plötzlich begann auch Moritz nähe zu suchen, und er nahm mich an die Hand, und das für den Rest des Laufens. Komischerweise probierte Patrick das gleiche der übrigens 9 Jahre war. Aber dieser lies gleich vermutlich aus Scham wieder los.

    Beim Bowling wurde ich von den Kindern angefeuert, und auch Klein Moritz kam jedes Mal zu mir wenn ich an der Reihe war. Zurück zu, war Moritz wieder an meiner Hand und wir scherzten sowie tobten auf den Rückweg.

    Zurück zu wollte ich aber auch mit anderen Kindern Kontakt schließen und das gelang bei einer Partie Tischtennis was wir chinesisch spielten. So langsam kannte ich die Namen der meisten Jungs. Aber nichtsdestotrotz waren Patrick sowie Hendrik oft in meiner Nähe. Nach dem Abendbrot wurde noch ein Film angesehen. Dabei kam Moritz auf meinen Schoss.

    Mir war das auch etwas komisch, dass eben immer diese 3 Jungs an mir hingen. Mich hat es nicht gestört oder dergleichen aber irgendwie wollte ich nicht dass die anderen Kinder sich benachteiligt vorkamen. Und so ging ich abends noch durch paar Zimmer, und sagte diesen Kindern Gute Nacht. Jedoch las ich dann wieder anschließend in meinem zugeteilten Zimmer die Geschichte weiter, und es wurde pünktlich Schluss gemacht. Und nur einmal musste ich in das Zimmer, und danach war Ruhe. Ich kam als ich drin war auf eine Idee, und meinte zu den Kindern… nun sagt euch allen Gute Nacht, was sie auch taten, und danach hat es funktioniert. So als Abschluss des Tages!

    Was ich vergessen habe zu erwähnen. Jeden Tag wurde Zimmer Kontrolle gemacht, mit Plan. Jedes Zimmer bekamen dann eine Sonne für sauberes Zimmer, eine Wolke für etwas Schmutz und ein Besen wenn das Zimmer aufgeräumt werden muss. Mein Zimmer nahm die Sache sehr ernst und bekam auch die 2. Sonne. Sprich alle beiden Tage war das Zimmer sehr sauber.

    Am nächsten Tag begann ich mit Frühschicht. Das heißt soviel, dass ein Betreuer zeitig aufstehen muss um das Frühstück etc. vorzubereiten. Und eventuell Kinder in den Gruppenraum zu nehmen die laut waren. Ich bekam dann auch Hilfe, und von wem? Von Hendrik und Patrick. Vor dem Frühstück weckte ich noch die Kinder, und 4 Kinder erlaubte ich dass diese sich mit zu mir an den Betreuertisch setzen dürften. Das war dann auch das gesamte Zimmer 4 (Moritz, Sebastian, Nicklas und Sören). Die anderen Betreuer mochten das eigentlich nicht, wenn die Kinder an unserem Tisch saßen. Jedoch säße ich früh immer alleine da, da die Betreuer etwas später anfingen zu frühstücken. Nur eben der Frühschicht aß zu Beginn mit den Kindern und die anderen dann etwas später mit den Spätaufstehenden Kinder.

    An diesem Tag durften die Kinder Kuchen backen, und sogar eine Suppe vorbereiten. Ich ging mit einigen Kindern in den Wald und suchte Feuerholz. So langsam kam ich dann auch in Kontakt mit manchen Mädchen. Zurück zu wurde dann die Suppe draußen gekocht. Dabei saß Patrick neben mir, und erzählte mir etwas was mich traurig stimmte. Er meinte, er wird zuhause immer vom Bruder geschlagen wenn er Ihm etwas sagt. Und auch seine Eltern würden die meiste Schuld auf Ihn schieben. Wenn was war, war es Patrick. Das nahm mich in diesen Moment etwas mit, da er mir dies auch anvertraute. Ich war wohl für Ihn schon die Bezugsperson dem er vertraute. Aber das war nicht das was mich unbedingt rührte, sondern das was er erzählte. Irgendwie entdeckte ich da auch Parallelen aus seiner und meiner Familie. Jedoch habe ich meine Gefühle überspielt, damit er es nicht mitbekommt das mich dies auch etwas wütend macht. Ich habe mit Ihm normal darüber geredet.

    Am Nachmittag gingen die Gruppen vom Vortag zum Spielplatz. Mit mir war die Gruppe 2 und 3. Die Gruppe 1 ging zum Turm. Beim Spielplatz wurde gepicknickt und gespielt. Auch ich entdeckte das Kind in mir, und war der einzelne Betreuer von 3 der mit den Kindern tobte. Wir spielten Fange, kletterten und eroberten den Spielplatz. Es war sehr witzig anzusehen wie die Kinder sich darüber auch freuten.

    An diesem Tag begann Moritz Probleme zu machen, und bewarf einige Kinder mit Dreck. Woraufhin ich Ihn ermahnte und Schimpfen musste. Auf dem Weg zurück, ließ er mich mehrmals abblitzen und wendete sich ab, als ich fragte was er hat. Er schubste mich auch weg. So ließ ich Ihn dann auch alleine laufen und bocken. Als wir zurück waren, wollte Patrick seine Postkarte weg schaffen, da er sie vergaß. Ich ging mit Ihm und Hendrik gemeinsam zum Briefkasten und beiden gefiel es sehr mit mir mal wieder allein zu sein. Mit Moritz das verbesserte sich erst gegen Abend, als er dann wieder zu mir kam. Und wir wieder Tisch Tennis spielten. Moritz wurde das Spiel genau bei gebracht, und er entwickelte sich Prima.

    Am Abend erwartete die Kinder ein Lagerfeuer. Jedoch zuvor bekamen die Kinder eine Fackel in die Hand und wir machten eine Fackelwanderung. An meiner Hand war wieder Moritz. Doch fast am Ende des Spazierganges nahm Hendrik meine andere freie Hand. Ich war davon leicht begeistert, da er bereits ein 12 Jähriger war. Ich hätte nicht gedacht dass er dies tun würde, aber auch er suchte den Kontakt.

    Eigentlich war Draußen schlafen geplant, ich war auch der einzige Betreuer der dies tun wollte. Denn ein Betreuer muss mit draußen schlafen, ich hätte damit kein Problem gehabt. Aber am Abend war es zu kalt und fiel aus.

    Am 4. Tag machte ich erneut Frühschicht, da eine Betreuerin krank wurde. Ich persönliche wecke die Kinder gerne, und bin auch gerne der als letzter am Abend aus dem Zimmern geht. Somit störte es mich nicht. Erneut half mir Hendrik beim vorbereiten. Beim Frühstück saßen dieses mal 4 andere Kinder an meinem Tisch. Aber 2 waren davon Hendrik und Patrick, die mich scheinbar sehr mochten. Anschließend gingen wir etwas Tischtennis spielen, wo ich selber die Zeit vergaß und wir bisschen zu spät in den Gruppenraum kamen.

    Am Tag wurden Ritterspiele veranstaltet usw.

    Was mich jedoch an diesem Tag mehr bewegte war wieder einmal Patrick. Beim Toben kam Hendrik und sagte „Vati“ zu mir. Sofort bemerkte er seinen Versprecher und wir beide lachten darüber. Ich meinte aus Reflex „Dein Vati bin ich nicht!“, und Patrick murmelte leise vor sich, das ich es gerade so verstehen konnte: „Das Wäre zu schön!“

    Ich war geschockt, streichelte Patrick glaube auch über den Kopf. Ich weiß es nicht mehr. Es kamen einfach zu viele Gedanken in mir auf. Patrick hat in mir mehr gesehen als nur Betreuer, und das ließ mich etwas schocken. Eigentlich ist es meine Aufgabe dass ich als Betreuer die Grenze einhalte. Bzw. keine engere Bindung zulassen darf. Aber das war mir nicht bewusst, dass die Kinder mich so mögen.

    Bei der Mittagsruhe las Hendrik im Zimmer den anderen 7 Kinder die Geschichte weiter. Ich kam hinzu, und setzte mich neben Ihm und lauschte. Patrick saß derweil auf mein Schoß, und ein anderes Kind Fabian (8 Jahre) neben mir. Es war sehr bequem, sogar etwas zu bequem das ich kurz weg nickte *ups

    Zum Glück bemerkte das kein Kind.

    Hendrik goß aus Blei sich ein Schwert, verlor dieses jedoch... und war auch sehr traurig. Dies erfasste mich als ich Ihn sah. Da mir zuvor ein Schwert geschenkt wurde das mir gegossen wurde kam ich auf eine Idee. Wir suchten gemeinsam nach dem Schwert, damit ich mir sicher sein konnte das es wirklich weg ist. Denn nun kam meine idee, wir suchten ebenfalls im Tischtennisraum. Als Hendrik sich weg drehte, griff ich mir in die Tasche, holte das kleine Schwert von mir heraus... und griff mit geschlossener Hand unters Sofa... "Uh ist das es vielleicht?" fragte ich Hendrik. Zog mein Arm hervor, und zeigte Ihm das Schwert. Er freute sich tierisch darüber das es wieder da war, und bedankte sich mehrmals. Ich war nur froh das es so gut geklappt hat... das ich mein Schwert Ihn so gut unter schmuggeln konnte. Denn gleich sah es aus!

    Am Abend wechselte ich mich mit Hendrik beim Vorlesen ab, und machte Ihn auch Mut sowie gab Ihn positives Feedback. Was Ihn sehr erfreute, denn er kam sich etwas schämend vor als er las, da er sich oft versprochen hatte.

    Was ich ebenfalls vergass, vorm Schlafen gehen durften die Kinder auf die Kletterwand. Naja auch ich ging, und meins wird bald via Video zu sehen geben. Aber selbst Betreuer gingen die Kletterwand hoch...

    Auf Wunsch der Kinder machte ich erneut Frühschicht, und weckte die Kinder. Wie gesagt ich mache es gerne und mich störte es gewiss nicht. Dieses Mal bekam ich Hilfe von einem Mädchen (Martina).

    Am Tisch saßen dieses Mal Hendrik, Patrick, Moritz und Sören. Sören wurde auch etwas anhänglich, und suchte oft die Nähe von mir. Da er auch unter Heimweh litt.

    An diesem Tag wurde eine Schatzsuche veranstaltet, und somit verging auch der Vormittag.

    Beim Mittag saßen alle Betreuer am Tisch, als Fabian zu mir kam und mich lieb fragte ob ich gern mit Ihm dann Tisch Tennis spielen würde. So wie ich bin sagte ich locker: „Klar lass mich aber erst aufessen, okay?“. Sofort mischte sich Babette (Betreuerin) ein, und schimpfte im forschen Ton: „Kannst du uns mal in Ruhe essen lassen!“. Das schockierte mich sehr, denn ich habe persönlich kein Problem damit wenn ein Kind mich beim essen was fragt. Es ist zwar nicht das erste Kind, aber wenn er mich was fragt habe ich zu antworten. Oder?

    Am Nachmittag kam ein Playmobil mit vielen Spielsachen. Ich lies mich auf Wunsch Schminken zu einer Katze, wie dieses Bild es zeigt…

    Dann wurde noch ein Filmchen geguckt und wir spielten zu 8 zum letzten Mal Tisch Tennis. Ich sagte oft, das ist nun die letzte Runde und dann gehen wir zur Disco. Aber irgendwie gab ich oft nach, und wir machten 4 Runden extra. Hendrik wollte dann auch auf Wunsch noch ein 3er Satz gegen mich spielen, was ich zusagte und er gewann.

    Bei der Disco wurde dann noch getanzt. Ich veranstalte dann noch einen Stuhltanz sowie Limbo tanzen, was super ankam.

    An diesem Abend hatte ich 2 Zimmer zu betreuen. Da eine Betreuerin in andere Zimmer musste. Naja war nicht gerade schwer. Zuletzt schloss ich aber die Tür von Zimmer 1. Was mir ehrlich gesagt nicht einfach viel, denn viele Kinder waren traurig das es die letzte Nacht war.

    Letzter Tag:

    Am letzten Tag sah ich viele traurige Gesichter. Allem voran: Hendrik und Patrick. Nach dem Frühstück wurden dann noch die Zimmer ausgewertet usw. Und mein Zimmer hat dann auch den ersten Platz gemacht mit 6 Sonnen, und ordentlichem Benehmen in der Nachtruhe etc. Ich habe mich natürlich sehr gefreut, bereits am Vortag weil die Kinder aus Zimmer 1 mit wirklich viel Elan dabei waren. Mein Zimmer gewann auch schon beim Kostümwettbewerb und bei den Ritterspielen. Naja und die 6 Sonnen waren wohl der größte Sieg Für mich als Betreuer und vor allem für die Kinder. Danach war Abreise, ich fuhr beim Bus mit und saß neben Hendrik. Dieser schien den Tränen nah zu sein als wir immer uns der Endstation näherten. Aber er blieb zum Glück ganz stark. Mir wurde erneut klar, dass diese beiden mehr als Betreuer in mir sahen.

    Ich machte auch einen Fehler. 3 Tage vor dem letzten fragte Hendrik und Patrick mich schon ob wir Adressen tauschen könnten. Ich habe es bis auf den letzten Tag raus geschoben, und dann konnte ich selber nicht anders und gab meine. Denn beide wollten mit mir in Brieffreundschaft bleiben. Persönlich habe ich nix dagegen, da dies ein kleiner Trost für beide ist, da sie mit mir dennoch kommunizieren können. So habe ich es gesehen, und genau das machte beide am letzten Tag noch Mut! Sie meinten oft, aber wir können uns noch schreiben.

    Gleich nachdem Aussteigen sah Patrick und Hendrik Ihre Eltern. Ich schnappte mir absichtlich eine Tasche von Patrick und handelte zum ersten Mal Parteiisch. Ich wollte beide zu Freude beider Sie bis zu den Eltern begleiten. Vor allem nahm ich die Tasche, da Hendrik sehr traurig zu mir schaute als Patrick die Eltern sah. Ich musste für die Kinder mitgehen, und als ich dies tat freute sich vor allem Hendrik sehr. Ich stellte mich bei den Eltern vor, und dann kam der Abschied…

    Als erstes nahm ich Patrick in Arm, der sich sehr freute seine Eltern wieder zu sehen. Aber dann kam der schwerste Teil. Denn Hendrik freute sich nicht so sehr, er betonte auch oft er würde gern länger bleiben… bei mir! Ich nahm ihn auch in Arm, und ich war so froh… das er stark geblieben ist und nicht weinte. Denn er musste sehr kämpfen… aber nicht nur er. Es war meine Schuld dass er so traurig war, hätte ich gleich diese Bindung nicht zugelassen wäre er nicht so traurig. Mir schossen so viele Gedanken durch den Kopf, und nach der Verabschiedung ging ich dann auch. Beide riefen mir noch ein lautes „Tschüss“ hinterher. Ich konnte mich nur kurz umdrehen, denn ich hatte schwer zu kämpfen.

    Der nächste schwere Abschied war seitens Moritz, der mich noch einmal herzlich umarmte. Jedoch war er glücklich nachhause zu können. Er wollte ins Auto einsteigen, aber kam erneut zurück gerannt zu mir und umarmte mich wieder. Das rührte mich ebenfalls sehr…

    [blink]*Ende*[/blink]

    Fazit: Nachdem ich nun die Zeit Revue passieren lassen kann, ist mir klar dass ich einiges falsch getan habe. Vor allem diese Bindungssache. Ich war nicht in der Lage die Grenze bei Hendrik sowie Patrick einzuhalten, und ließ die Kinder in mir mehr sehen als Betreuer. Nämlich ein Freund oder gar ein großen Bruder. Beide haben riesige Probleme mit dem größeren Bruder, und vielleicht faszinierte Sie das an mir. Da ich laut der Erzählung genau das Gegenteil war. Ein Vater war ich nicht für Sie, auch wenn Patrick dies irgendwie indirekt wünschte. Beide hatten viel Spaß mit mir, genauso wie ich mit denen. Doch nun beginnt es bei mir zu arbeiten, ich habe Schuldgefühle und so allerlei. 1000 Fragen schwirren mir durch den Kopf. Was war richtig, was war falsch, was hätte ich besser machen können usw.

    Nun würde ich gern eure ehrliche Meinung hören…

    Was war falsch?

    Was war richtig?

    Sollte ich als Betreuer oder doch als Freund für die Kinder da sein?

    Einfach so was. Ich bin der Meinung, dass ich einiges falsch getan habe… aber anderseits richtig. Für die Kinder war es eine Super Zeit. Ihnen hat es riesig viel Spaß gemacht, genauso wie mir. Aber ich habe im Nachhinein Schuldgefühle, da es meine Schuld war das nun manche Kinder traurig sind, und ich weiß nicht wie es denen geht.

    Okay, bei Hendrik und Patrick bleiben wir via Briefe in Kontakt, und wollen uns nächstes Jahr ein Feriencamp ausmachen, ist das in Ordnung? Oder sollte ich den Kontakt abbrechen?

    Momentan ist mir das alles zu viel, sogar zu viel das ich darüber nachdenke, ob ich mein Berufswunsch des Erziehers fallen lassen sollte?!

    Bei Moritz, Sören und Fabian habe ich die Grenze einhalten können. Aber vor allem aus dem Grund Sie waren noch zu jung um zu verstehen. Hendrik und Patrick sind Geschwister, und älter… sie wissen was ist, wenn es vorbei ist usw. Das war wohl auch der Punkt, wo ich keine Obacht gegeben habe. Aber hätte ich diese Bindung nicht zugelassen, hätten Sie vllt. nicht so eine schöne Zeit. Sie haben wahrlich davon geschwärmt. Wie doll es mit mir wäre… aber genau das macht mich etwas fertig. Es ist nun vorbei, und ich kann beiden nicht mehr das geben was Ich Ihnen 6 Tage lang geben konnte was Sie sich gewünscht hatten…

    Bevor es zu Fragen kommt, ich habe nur das beschrieben was mich am meisten bewegt hat. Klar hatte ich auch mit den anderen Kindern zu tun gehabt, und habe echt schönes erlebt. Aber hier das ist nun mal das was mich am meisten beschäftigt.

    Ich habe wohl die Gabe den Kindern das zu geben was sie suchen/vermissen/brauchen... aber scheinbar setz ich das falsch ein =(

    Wenn ihr was nicht versteht, fragt bitte =(

    [Blockierte Grafik: http://img292.imageshack.us/img292/5958/abhsciedpy9.jpg]

    Da war ich mal als Katze geschminkt... bin übrigens der mittlere :D

    Greetz
    Thomas =)


    :danke: Schonmal ... an die vllt baldigen Antworten :lab:

  • Das ist nen langer Bericht, mein lieber Herr Gesangsverein. Ich zieh mir den Freitag abends rein oder am Sonntag wenn ich daheim bin. Jetzt ist mir shcon zu spät dazu :D

  • ich find da war nix falsch.
    das wird es immer geben, dass die kinder in einem betruer nen grossen bruder sehen.
    sie schauen ja an dir hoch.
    eben weil du der betreuer bist.

  • Hallo Majka
    Dein Bericht hat mich sehr bewegt und ich würde Dir gerne ein paar Zeilen schreiben und das werd ich machen wenn ich Ruhe und Zeit habe

    Liebe Grüsse
    urmele

  • Zitat

    Original von urmele
    Hallo Majka
    Dein Bericht hat mich sehr bewegt und ich würde Dir gerne ein paar Zeilen schreiben und das werd ich machen wenn ich Ruhe und Zeit habe

    Liebe Grüsse
    urmele

    Ich würde mich freuen :)
    Danke auch an Schwabenmaus ...

    MFG
    Thomas

  • ich sag mal so aus dem bauch heraus ... fehler kann man immer machen und zu dem zeitpunkt wo du dort warst waren das in dem moment die richtigen entscheidungen. :scratch: zerbrich dir nicht den kopf, sonst gehst du kaputt

  • Das ist einfach gesagt...
    Ich arbeite ja schon daran, mir wurde auch schon einiges empfohlen... bzw. geraten, wie ich es angehen muss.

    Aber danke für deinen Beitrag, borgbiene... :danke:

  • Ich glaub ein Betreuer sollte bis zu einem gewissen Alter der Kinder gleichzeitig auch als Freund agieren. So ab 12 oder 13 Jahren glaub ich suchen die Kinder dann ihren eigenen Weg, da sollte man eher als "Helfer" agieren aber in dem Alter in dem deine Kiddies waren wird doch eher der Freund und Beschützer gesucht. Ich glaub das war ganz in Ordnung so

  • Fragen ist eben nur... ist es richtig, wenn die Kinder ein Freund in einem Betreuer sehen?

  • ich weiss jetzt was man euch in der ausblidung sagt.
    ich denke aber dass es nicht falsch ist in einem betreuer einen freund zu sehen.
    manchmal trifft man menschen, die einem ans herz wachsen.
    und letztendlich ist es bei kindern meiner meinung nach egal, auch sie sollte so seine erfahrung machen dürfen.

  • Ich sehe es auch, so wie du... aber die Meinung geht manchmal weit auseinander...
    jedenfalls hat Hendrik mir heute ein Brief geschrieben =)
    Es geht Ihn gut :D

  • na also, ist doch schön wenn man noch ein wenig kontakt hat.
    das wird zwar nachlassen aber trotzdem ist es gut für ihn und dich hat es doch sehr gefreut.

  • Zitat

    Original von Majka
    Fragen ist eben nur... ist es richtig, wenn die Kinder ein Freund in einem Betreuer sehen?


    Wie ich schon sagte, bis zu einem gewissen Alter ist es durchaus in Ordnung und gut wenn der Betreuer auch als Freund fungiert

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