[size=24]Was ist Root?[/SIZE]
Viele kennen es, und wissen dennoch wenig darüber. Die anderen wissen mit dem Begriff "Root" gar nichts anzufangen oder haben das noch nie gehört. Also werde ich versuchen das hier mal verständlich zu erklären.
Aber Vorsicht: Hier handelt jeder auf eigene Gefahr und haftet für Schäden selbst.
Die einfache Erklärung:
Android basiert auf einem Linux-Kernel und ist selbst ein Open-Source-System. Daher auch der Begriff "Root" aus dem Linux/Unix Bereich. “Root” ist nichts anderes als ein Nutzer, der volle Zugriffs- und Schreibrechte auf das System hat. Ein Root-Zugriff wird oft mit den Administratorrechten unter Windows verglichen, auch wenn es hier einige Unterschiede gibt.
Die Vorteile:
-Systemeinstellungen ändern/hinzufügen (z.B. systemweiter Equalizer)
-Funktionen nachrüsten (z.B. Multi-User auf Handys)
-Custom-ROMs installieren (z.B. CyanogenMod)
-Custom-Kernel installieren (z.B. für mehr CPU-Leistung)
-Custom-Recovery flashen (z.B. für Systembackups)
-Vorinstallierte Apps löschen
-Android-Oberfläche beliebig anpassen
Die Nachteile:
Meist Garantieverlust (Gewährleistung bleibt bestehen)
Malware mit Root-Zugriff richten höheren Schaden an
Ein fehlerhafter Root-Vorgang zerstört das Gerät (Brick: Soft-Brick, Hard-Brick)
Das Risiko:
Immer ein Backup nach Root von eurem System anlegen! Die Herstellergarantie erlischt, jedoch kann man das rückgängig machen.
Sobald man Root-Rechte besitzt, kann unter Android im Prinzip das komplette System verändert werden. Dazu gehören z.B. tiefgreifende Modifikationen (UI Customization) oder das ändern von Systemeinstellungen. Mit Root ist es zum Beispiel möglich, sich ein Custom Rom zu installieren oder einen modifizierten Kernel. Custom Rom's basieren oft auf dem “Android Open Source Project” (AOSP) und bieten mehr Features, die vom Standard-System nicht vorgesehen sind. Per Root-Zugriff lassen sich auch vorinstallierte Apps entfernen, die von vielen Herstellern mitgeliefert werden. Ein weiterer Nachteil bei Root ist, dass man keine Over The Air Updates mehr installieren kann, genauer gesagt, man empfängt zwar das Update, jedoch lässt es sich nicht installieren und wenn doch dann ist der "Root" zugriff wieder weg. Viele Hersteller verweigern bei einen gerooteten Handy die kostenlose Reparatur. Dazu hier noch eine Aufklärung dazu was Garantie und Gewährleistung sind.
Die Gewährleistung:
Die Gewährleistung oder Mängelhaftung (so nennt es das Gesetz) umschreibt die gesetzlichen Regelungen, die dem Käufer im Rahmen eines Kaufvertrags zur Seite stehen, bei dem der Verkäufer eine mangelhafte Ware oder Sache geliefert hat. Gewährleistung bedeutet, dass der Verkäufer dafür einsteht, dass die verkaufte Sache frei von Sach- und Rechtsmängeln ist. Der Verkäufer haftet daher für alle Mängel, die schon zum Zeitpunkt des Verkaufs bestanden haben, auch für solche versteckte Mängel, die erst später bemerkbar werden. Die Gewährleistungsfrist beträgt nach § 438 BGB 24 Monate und kann bei Gebrauchtwaren per AGB oder Vereinbarung zwischen beiden Parteien auf 12 Monate verkürzt werden. Zu Gunsten eines Verbrauchers gegenüber dem Unternehmer wird beim Verbrauchsgüterkauf in den ersten 6 Monaten nach Übergabe vermutet, dass die Ware schon zum Lieferzeitpunkt mangelhaft war, es sei denn, der Verkäufer kann nachweisen, dass der Mangel zum Zeitpunkt der Lieferung noch nicht bestand. Bemerkt der Kunde später als 6 Monate nach dem Kauf den Mangel, so ändert sich die Beweislast, d.h. nun muss er beweisen, dass der Gegenstand schon bei der Übergabe einen Mangel aufwies. Bei Mangelhaftigkeit der Sache stehen dem Käufer die folgenden gesetzlichen Rechte zu:
Anspruch auf Nacherfüllung (§ 439 BGB)
Rücktrittsrecht (§ 440; § 323; § 326 Abs. 5 BGB und die dort genannten Vorschriften)
Minderung (§ 441 BGB)
Anspruch auf Schadensersatz (§ 437 Nr. 3 BGB und die dort genannten Vorschriften).
Die Garantie:
ist eine freiwillige Leistung, die dem Kunden die Funktionsfähigkeit der Ware über einen bestimmten Zeitraum garantiert (meist 2 Jahre ab Kaufdatum).
Liegt beispielsweise in der vereinbarten Garantiezeit ein Sachmangel vor, dann ist der Verkäufer oder Hersteller dazu verpflichtet den Mangel zu beheben. Anders als beim gesetzlichen Gewährleistungsrecht besitzt dabei der Verkäufer das Wahlrecht. Er kann entweder den Sachmangel reparieren oder austauschen.
Solltet Ihr euch nicht sicher sein, dann hilft im Zweifelsfall nur noch das Entfernen von Root und das Zurücksetzen des Handys, damit ihr es problemlos zur Reparatur einschicken könnt.