Gedichte

  • Die Kuh

    Auf der saftiggrünen Wiese
    Weidet ausgerechnet diese
    eine Kuh, eine Kuh.

    Ach, ihr Herz ist voller Sehnen,
    in den Augen schimmern Tränen,
    ab und zu, ab und zu.

    Was ihr schmeckte, wiederkautse
    Mit der Schnauze, dann verdautse.
    und macht muh, und macht muh.

    Träumend und das Maul bewegend,
    schautse blöd und dämlich in die Gegend,
    grad wie du, grad wie du.


    Der Schauspieler

    Er sprach zu der Theaterleitung,
    nachdem er dreimal ausgespuckt:
    Mein Name steht in dieser Zeitung,
    nie eingerahmt nie fettgedruckt.
    Dabei spiel ich die längsten rollen,
    mal bin ich hektisch, mal geduckt,
    ich probe auch, so lang sie wollen,
    doch niemals bin ich fettgedruckt.

    Ganz ohne Probe selbstverständlich,
    starb gestern er, hat kaum gezuckt,
    heut sieht man in der Zeitung endlich,
    ihn eingerahmt und fettgedruckt.


    Der Frühling

    Wie wundervoll ist die Natur!
    Man sieht so viele Blüten;
    auch sieht man Schafe auf der Flur,
    und Schäfer, die sie hüten.
    Ein leises Lied erklingt im Tal;
    der müde Wandrer singt es.
    Ein süßer Duft ist überall,
    nur hier im´Zimmer stinkt es.


    Ritter Kunibert

    Es war einmal ein altes Schloss
    und Kunibert, so hieß der Boss.
    Er hatte Mägde, hatte Knechte
    und eine Frau - das war das Schlechte.

    Ihr Mund war breit, ihr Hals war lang
    und es klang scheußlich, wenn sie sang.
    Da zielte er mit Korn und Kimme
    und Wut auf sie -- war das so Schlimme ?

    Es machte bumm (natürlich lauter)
    Dann fiel sie um. Zum Himmel schaut er
    und spricht, das Auge voll Gewässer:
    mag sein, vielleicht klingt´s dort ja besser !

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