Satire-Schule, der Vergleich mit der Klapse

  • Satire-Schule, der Vergleich mit der Klapse

    Manchmal glaubt man, jeder Lehrer käme mit einer weißen Jacke, die Arme um die Taille geschlungen, in die Schule.
    Im Unterricht führen sie Selbst-Gespräche und Gestikulieren wild mit einem Stückchen Kreide, in manchen Ländern hätte das schon längst eine Einweisung
    Gegeben, doch nicht so in unsren schönen Landen…

    Morgens früh zum Bus gerannt, ihn knapp bekommen und dann erstmal seinen schulischen Pflichten nachgehen, was meist in eine Flut von „Lernzetteln“ ausartete.
    Aus Prinzip erarbeitete ich mir keine Hausaufgaben, das konnte man genauso gut und wahrscheinlich sogar besser von Anderen erledigen lassen, Loser gab es ja genug dafür.
    Und dann kam es, mit großer Verspätung (nur so, ähm, etwa… ja, also 40 Minuten , in denen ich reichlich mit meinem Kaugummi beschäftigt gewesen war) platzte ich zunächst in die falsche Klasse, was aber kein Problem war, denn die Lehrerin sagte routiniert (sie war meine Auftritte schon gewohnt):
    „Du bist aber früh, falsche Klasse!“
    Also schnaufte ich weiter durch die Schule, aber natürlich im „Sauseschritt“, was bei mir auch Schneckentempo genannt wurde, immer Ausschau haltend, nach der richtigen Klasse, wo ich doch tatsächlich gedachte anzukommen.
    Endlich kam ich in der richtigen Klasse an und täuschte dann sofort einen lang trainierten Asthma-Anfall vor (ich war ja mörder-mäßig gerannt), schnaufte der „Lippe“ eine Entschuldigung zu und schmiss mich an meinen Platz, knallte meine Sachen auf den Tisch und fing natürlich sofort an, mit meiner Nachbarin zu quatschen, wie spannend das „Kaugummi-Kauen“ doch war, und was wir für diese Stunde aufgehabt hatten.
    Danach diskutierten wir weiter über Schule, denn schließlich musste alle Pro- & Contra-Argumente sorgfältig gegeneinander abgewogen werden, ob ich nun die Hausaufgaben für die nächste Stunde machen sollte und den Sinn deren.
    Endlich klingelte mein Handy, was mir wenigstens für die Zeit dieses Gesprächs Abhilfe von meiner all-morgendlichen Langweile schaffte.
    Die „Lippe“ starrte mich entgeistert an, obwohl sie das mittlerweile schon gewohnt sein müsste…
    Das Klingeln zur Pause belohnte mich für meine nahezu perfekte Mitarbeit, und hatte auch keinerlei Auswirkungen auf meine sonstige Mitarbeit:
    Ich diskutierte mit meiner Nachbarin, lachte laut über Witze, spielte Hangman und Käsekästchen und tat doch, zu meiner eigenen Verblüffung, so, als ob ich dem Lehrer einigermaßen folgen konnte.
    Nach der schule ging ich völlig übermüdet und ausgebrannt nach Hause, um meiner Mutter klar zu machen, wie anstrengend Schule sein kann.

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