Alleinerziehender Vater

  • Liebe Freunde!

    Hier einige Infos zu meinem Leben in Kürze. Gerne dürft Ihr hier aber auch Rückfragen und Kritik, Lob ... anbringen.

    Seit April bin ich alleinerziehender Vater meiner drei Kinder (9,7 und 5 Jahre). Hintergrund sind schwerwiegende Psychische Probleme meiner Frau (Depressionen, BorderLine, Binge Eating, Angst-und Panikattacken, Schlafstörungen, Bulemie), Internetsucht (bis zu 18 Stunden täglich), Realitätsverlust, häufige Verletzungen der Aufsichtspflicht, eine Affäre und ernsthafte Diskrpanzen in Erziehungs- und Glaubensfragen. Meine Frau ist tief in der Gothicszene drin, was ich persönlich für bedenklich halte - nicht allein wegen der Kinder.

    Somit habe ich (auch aus Sicherheitsgründen) im April mit den Kindern vorzeitig (geplant war der erste Mai) die Wohnung verlassen, war eine Nacht im Hotel und bin dann vorzeitig (gleich am nächsten Tag) provisorisch in die neue Wohnung eingezogen. Seither lebe ich dort mit den Kindern und werde demnächst das alleinige Sorgerecht beantragen (die Chancen für mich stehen relativ gut um nicht zu sagen sehr gut).

    Soviel für jetzt.

    Es grüßt Euch Husky0976

  • Hallo Husky,

    ich weiss nicht ob du es weisst, aber ich hatte sehr lange ziemlich guten Kontakt mit deiner Frau, welcher aber leider schon seid mehreren Jahren zerbrochen ist.

    Ich weiss von ihrer Leidensgeschichte und hatte sie trotzdem immer sehr um die Stärke bewundert, mit der sie ihr Familienleben meistert.

    Schade, dass es nun doch alles so gekommen ist, ehrlich.

    Ich weiss nicht genau, was du uns mit diesem Thread mitteilen willst, jedoch hab ich ein paar Fragen bezüglich eurer Trennung, falls das nicht zu intim scheint.

    Bekommt deine Frau psychische Unterstützung seitens Therapien oder sonstigem?!

    Wie geht es dir generell mit der Situation?

    Ist sie momentan alleine?!

    Wie hat sie darauf reagiert?

    Ich hab sie doch damals sehr lieb gewonnen, habe sie woanders übers Netz kennen gelernt und erst später erfahren, dass ihr beiden verheiratet seit.

    Und mich würde jetzt einfach interessieren, wie es euch beiden in dieser schweren Zeit geht.

  • Zunächst einmal vielen Dank für Dein Nachfragen, nein es ist nicht zu intim, es tut mir im Gegenteil sehr gut zu sehen, dass es Menschen gibt, die sich für solche "schicksalsschläge" interessieren, nicht weil es in der Zeitung steht, sondern weil ihnen die Menschen wichtig sind.

    Was ich mit diesem Thread bezwecken will. Ich hatte genau die Reaktion erhofft, die du gebracht hast. All die Jahre, Monate und Wochen hatte ich soviel Stress (emotional und gefühlsmäßig, aber auch psychisch), dass meine wahren Gefühle und Emotionen verdrängt oder zugeschüttet wurden. Seit wir geheiratet haben, ging es unmerklich auseinander. Ich habe es immer verdrängt und egal was war, kam immer die gleiche Ausrede: sei nicht so hart, meine frau ist ja krank. liebe kinder, seit nachsichtig, mama ist ja krank. auch wenn ich einsam bin und mich nach zärtlichkeit sehne, nimms nicht so schwer, sie ist ja krank. seit 5 jahren mache ich den haushalt mehr und mehr komplett und trage eine mehrfachbelastung. all dies hat meine persönlichkeit verschüttet. nun, nachdem der alltag zur ruhe kommt, bin ich in ein grosses schwarzes loch gefallen: einsamkeit, die tiefe sehnsucht nach normalem menschlichem lob und anerkennung (danke) oder alltägliche zärtlichkeit (der arm auf der schulter, die hand im haar, die freundschaftliche umarmung, das bussi auf die backe ...) all das vermisse ich zu tiefst und frage mich immer wieder, ob ich wirklich als einsamer eunuch den rest meines lebens (und ich bin erst 31) fristen muss.

    meine frau hat es so aufgefasst, dass sie - nachdem sie das umgangsrecht eingeklagt hat - noch nicht mal zum anhörungstermin beim jugendamt erschienen ist. zum thema unterhalt: bisherige einzige antwort: ich kriegt hartz vier ich kann nicht zahlen.

    sie wohnt bei ihrem vater und ist, soweit mir bekannt nicht in ärztlich therapeutischer behandlung. mir gegenüber sagte sie, sie sehe keinen bedarf und würde auch nur eine therapie machen um die chance zu erhöhen, die kinder zu bekommen. erst kürzlich sagte sie mir, sie wolle die kinder gar nicht. es reiche ihr, wenn sie die kinder alle 14 tage sehen könne.

    Wenn wir miteinander telefonieren, können wir ruhig und sachlich über alles reden. Wir beide haben uns (auch sie aus eigener Initiative) dazu verpflichtet, keine schmutzige Wäsche zu waschen und uns keine Vorwürfe zu machen. Und auch die Kinder spüren, dass ich anders mit der mama umgehe, seit wir uns getrennt haben.

    apropo kinder. sie sind und bleiben das wichtigste. sie haben einen guten kontakt zu ihrer mutter. momentan allerdings nur telefonisch, weil ich gesagt habe, bis das umgangsrecht gerichtlich entschieden ist, möchte ich eigentlich keinen kontakt. die kinder nehmen das ganze oberflächlich gesehen gut auf. In der schule haben sich die leistungen und auch besonders ihr sozialverhalten sehr verbessert. die kleine im kindergarten hat laut aussagen der erzieherin eine positive entwicklung durchgemacht, seit wir getrennt sind, wie sie in keinem lehrbuch steht.

    wir genießen die "freiheit", wobei bei den kindern immer wieder rauskommt, dass unter der oberfläche vieles rumort. So habe ich erste gespräche mit therapeuten aufgenommen, um für mich und die kinder eine verhaltens- und familientherapie zu beginnen, da ich nichts dem zufalll überlasen will. wenn meine noch-frau sich nicht helfen lassen will, ist das ihr leben. aber ich und die kinder stehen dazu dass wir hilfe brauchen und dafür musss man sich auch nicht schämen.

    mit der freiheit meine ich, dass wir nun ganz spontan ausflüge machen können (bisher wurde immer gemotzt, ich würde nix mit den kindern machen und dann beklagte frau sich darüber, dass wir sie alleine zu hause lassen, mitkommen war aber nicht). wir können auch gäste einladen, was bisher undenkbar war, oder andere besuchen (mit wollte sie nicht und alleine lassen durfte man sie auch nicht). es gibt einfach vieles, was jetzt positiver und leichter ist. auch im haushalt, wenn ich putze ist das in ordnung, und wenn ich was mache, dann passt das ohne dass jemand wieder darum herumnörgelt.

    doch auch negative seiten gibt es. seit 1. august bin ich arbeitslos und nun auf der suche nach einer teilzeitstelle. dazu kommt die bereites erwähnte einsamkeit und die sehnsucht nach liebe- echter liebe, die einfach auch mal sagen kann: schön dass du da bist. ich habe jetzt eine ganz liebe freundin kennen gelern, die mir eine grosse hilfe ist. doch ich werde mich hüten, auch nur an eine andere beziehung zu denken, solange die sache mit claudia nicht endgültig abgeschlossen ist, nicht nur rechtlich sondern auch emotinal und gefühlsmäßig.

    zusammenfassend würde ich sagen: bei uns geht es schritt für schritt weiter und es geht uns richtig gut - trotz allem. bei meiner frau geht alles weiter wie bisher (soweit mir bekannt), keine therapie, ihre affäre und sie scheint damit gut klar zu kommen. sie bekommt hartz 4, hat keine störenden kinder oder ehemann um sich und kann ihr leben "genießen". zumindest vermittelt sie mir das immer wieder. das geburtstagsgeschenk für die beiden kleinen (27.juni und 15. juli) sind immer noch nicht da, obwohl sie es den kindern versprochen hat. was sage ich ihnen dann? ich glaube die trennung war für alle beteiligten eine erlösung, auch wenn jeder an seinem teil noch eine zeitlang zu knabbern haben wird. ich meine 9 jahre ehe, 9 jahre hoffnung auf ärztliche hilfe und besserung, jahre der hoffnung auf eine wiederkehr der zuneigung deines partners - das wirft man nicht einfach weg.

    Und nochmal: danke für dein direktes fragen. menschen wir du (so wie auch die freundin, die ich erwähnt habe) geben mir den mut, nicht aufzugeben und weiter zu gehen, auch wenn ich manches mal die perspektive verliere und mich frage, warum all dies so kommen musste. es hat einen sinn und freunde wie du zeigen mir immer wieder, dass es sich nicht lohnt aufzugeben.

  • ich hätte mich nie getraut so direkt zu fragen...
    weil ich immer denk, das ist doch sehr privat.
    aber vermultich sieht man das anders wenn man alle betroffenen kennt.

    husky, alles wird gut. :troesten:

  • Ich hätte auch nicht so direkt gefragt, aber manchmal sollte man vielleicht doch, weil manchmal erzählen hilft.

    Wünsch dir und den Kindern, für die Zukunft alles erdenklich Gute

  • Husky, ich wünsche dir viel Kraft und Stärke das allein durchzuziehen mit den 3en :)
    Sicher nicht leicht.
    ich wünsche dir und den Kindern alles Gute und hoffe, dass es der Mutter irgendwann wieder besser geht und die Kinder dennoch Kontakt mit ihr halten können!

  • Alles weitere und aktuelle Entwicklungen bitte in dem Thread "Hey! Ich hab ein Date" zu finden.

    Danke.

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