Findet Ihr es gerechtfertigt, daß die Ärzte für mehr Geld auf die Straße gehen?

  • Findet Ihr es gerechtfertigt, daß die Ärzte für mehr Geld auf die Straße gehen? 0

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    2. nein (0) 0%

    ich weiß nicht wer gestern anne will geschaut hat.
    ich zumindest den anfang.
    da gings darum, dass es wohl ärzte gibt, die von kassenpatienten vorkasse verlange für eine leistung, die eigentlich die kasse bezahlt.
    weil sie angeblich drauflegen und so nichtmehr weiter behandeln wollen.
    die gewerkschaft der ärzte droht mit praxisschliessungen bis hin zur totalen eskalation.

    was das bedeutet wissen wir alle.

    es wurde ein beitrag gezeigt, wie ein arzt interviewt wurde und jammerte, er würde für sowenig geld ned arbeiten.
    und als er gefragt wurde was er denn für verluste habe, konnte er das nicht mal beantworten.
    seine finazen würde seine frau machen. :vogelzeigen:
    so, und als der gewerkschafter gefragt wurde, wieviele arztpraxen oder ärzte seit der demo (es war 1996) insolvent gingen, wußte er keine antwort.

    ein arzt aus stuttgart sass da und sagte, er würde auch vorkasse verlangen.
    mit einer selbstverständlichkeit...... :stinkig:

    was denk ihr?

  • ich finde es genauso gerechtfertigt, wie bei allen anderen, die für mehr Lohn auf die Straße gehen

    warum also nicht auch die Ärzte?


    früher gabs mal 70 Euro pro Patient und Quartal, egal, wie oft der Patient in dem Quartal zum Arzt kam. Darin enthalten sind auch die jeweiligen Untersuchungen.

    Heute gibt es glaube ich, etwas über 30 Euro pro Patient und Quartal (bei Hausärzten, Fachärzte bekommen etwas mehr)

    wenn die also einen Schwerkranken haben, brauchen die soundsoviel weniger Kranke pro Quartal, damit sichs rechnet

    wenn man dann noch bedenkt, wieviel so eine Praxiseinrichtung plus Personal kostet, dann wird es für junge Ärzte schwierig, das abzubezahlen

    es ist derzeit wesentlich besser, in einer Klinik zum Festgehalt zu arbeiten, als in einer Praxis als Selbständiger zu sitzen

    und es wandern immer mehr Ärzte in die Schweiz, nach England und Norwegen ab, weil der Verdienst besser ist

    ich denke, wenn sich da an der Struktur nichts ändert, werden wir über kurz oder lang eine massive Unterversorgung auf dem Land haben: Für alte und wirklich Kranke wird das zu einem Riesenproblem werden :ueberlegen:

    Auf der anderen Seite muss jeder gerade Abstriche hinnehmen, von daher wäre eine Kompromisslösung angezeigt

  • Zitat

    Original von Finn
    Auf der anderen Seite muss jeder gerade Abstriche hinnehmen, von daher wäre eine Kompromisslösung angezeigt

    eben, von alles wird das verlangt.
    dennoch denke ich nicht, dass ein arzt so schlecht bezalht wird, dass er zb beim amt unterstützung beantragen muss.
    sowas gibt es nicht, sonst wären mehr fälle bekannt.

  • Klar schwabi, sowas gibt es wohl (noch) nicht, dass ein Arzt beim Amt um Unterstützung suchen muss, aber den Ärzten geht es auch nicht gut. Die kriegen nur noch pro Sitzung ein paar Bruchteile eines Cents (!), bleiben aber dann erst mal noch auf den Kosten quasi sitzen, und da dann ich das sehr gut verstehen, wenn die Ärzte deswegen auf die Straße gehen.

    Seit der Gesundheitsreform haben sehr viele Praxen dicht machen müssen, eben WEIL es sich NICHT mehr für die Kostendeckend gerechnet hat.

  • also bei uns in der stadt noch nicht.
    es haben sich welche zusammengetan, aber schon vor der reform.
    wir haben hier einige gemeinschaftspraxen, was ich wiederum gut finde.

  • zum thema gemeinschaftspraxen ... früher in, manche sagen ja , dunkeldeutschland gab es polikliniken, das waren eine art von sehr großen gemeinschaftspraxen mit ärzten verschiedener fachrichtungen in einem gebäude ... da war der verwaltungsaufwand relativ gering, es gab ja schließlich nur eine zentrale anmeldung und der weg von einen arzt zu einem anderen für den patienten recht kurz.
    aber das mußte ja nach der wende alles abgeschafft werden, weil kam ja aus der ddr. und was passiert jetzt ... das ganze geraffel wird nun neu erfunden und nennt sich MVZ.
    achja ... gemeindeschwestern zur unterstützung der hausärzte im vornehmlich ländlichen raum werden auch in eineigen bundesländern wieder eingeführt.

  • dunkeldeutschland :kaputtlachen:cool

    bei uns sind diese gemeinschaftspraxen aber ned unterscheidlich,
    also wir haben hier bei uns orthopäden, die sich zusammengeschlossen haben und hautärzte.
    aber alle mit einer anmeldung. das stimmt.

  • Schwabi, ich hab eben grad mit meinem Däd mal gesprochen und weiß jetzt eigentlich nicht, warum Du Dich im Anfangspost drüber aufregst, wenn Ärzte nur noch per Vorkasse behandeln, denn mein Vater bekommt pro Patient pro Monat sage und schreibe 12,30 Euro, egal, was er mit ihm macht. :stinkig:

    Da bringen mich nicht die Ärzte, sondern die Leute, die sich über die Forerungen, welche die Ärtze stellen, aufregen auf die Palme, denn wenn der Arzt bei einem Patienten pro Monat mehr Kosten als 12,30 Euro hat und der Patient das nicht aus eigener Tasche zahlt, muss der Arzt das bezahlen! Also bitte, in welchem, Berufsstand in unserem achso schönen Deutschland wird sowas verlangt, dass der, der Arbeit hat, quasi auch noch dafür bezahlen darf??? :stinkig: :stinkig: :stinkig:

  • wo kommt dann dfas andere geld her, Darky?
    sind das kassen patienten oder privatversicherte?

    warum ich mich aufrege, wie ausser mir noch andere pflichtversicherte?
    ich zahle von meinem lohn 15% an die krankenkasse jeden monat, wenn ich jetzt auch noch vorkasse machen muss und theater habe bis ich das geld wieder kriege?
    also ich denk, da darf ich mich schon aufregen, wo ich auch noch jedes rezept dazuzahklen muss oder gleich ein privat rezept ausgestellt bekomme.
    ich bin "versichert" und muss dennoch zahlen, das ärgert mich.

    in der talkshow hiess es auch, dass es auch auf die region ankommt wo ein arzt nidergelassen ist.
    aber rechne mal das geld auf die stunde hoch.
    wieviel ist das?

  • Wieviel das Geld jetzt pro Stunde hochgferechnet ist, weiß ich nicht, aber Fakt ist, dass bei einem solchen Lohn pro Monat zwangsläufig die ganzen Kosten fast nix mehr ürbig lassen.
    Welches andere Geld meinst Du?
    Mein Dad hat sowohl KAssen- als auch Privatpatienten, und die Schuld an dieser ganzen Miserie trägt allein die Politik, allen voran die Gesundheitsministerin, denn unter der ist diese Reform entstanden und treibt die Hausarzt-Praxen in den Ruin.
    Auch unter dieser Reform wurde beschlossen, dass die Patienten zuzahlen müssen, also ist allein die Politik und unsere ach so geliebte Gesundheitsministerin dafür verantwortlich.

  • das haben die dort ind der talkshow auch teilweise gesagt, aber der aufgeblasene arzt da, der vorkasse verlangt, hat dazu gar nix gesagt.

    warum bevorzugen ärzte privatpatienten?

  • Dad sagt, weil sie ansonsten gleich die Praxis dicht machen könnten, weil es sich ansonsten gleich sofort überhaupt gar nicht mehr trägt. Dann sind die Kosten sehr viel höher als die Einnahmen und die Praxis ist wirtschaftlich kaputt. Nur durch die bisherigen Privatpatienten können die Ärzte, so wie ich ihn verstanden habe, das Minus teilweise ausgleichen, welches vion den Kassenpatienten verursacht wird, da die Ärzte von den Kassen-Patienten, also den gesetzlichen mein ich jetzt, sehr viel schlechter bezahlt werden. Darüber, dass sich dann eine Praxis nicht mehr tragen kann, machen sich die KAssen keine Gedanken, haupütsache, die machen ein dickes Plus und hauen dann ihre MIlliarden zum Fenster für solche beschissenen Werbungs-Maßnahmen und sowas raus! :stinkig:

    Und diese Situation ist jetzt halt noch durch den BEschluss mit den 12,30 Euro noch mehr verschärft wurden. In meinen Augen handelt unsere Ulla Schmitt oder wie die sich auch immer schreibt grob fahrlässig und müsste dringend abgelöst werden. Die weiß gar nicht mehr, was sie da tut! Sie sagt immer, dass das Gesundheitssystem in Deutschland gewährleistet ist und wird dafür gefeiert.

    Tja, aber dass das alles nur noch funktioniert, weil die Ärzte von der Regierung quasi gezwungen werden, schon fast umsonst zu arbeiten, darüber schweigt sie sich aus. :stinkig:

    Kannste da meinen Frust verstehen?

  • ja natürlich und deine aussage bestätigt mir das ja auch, warum es auch schon ärzte gibt, die nur noch privatpatienten aufenhmen und kassen patentien warten lassen oder gar ned erst mehr aufnehmen.
    abrer genau das ist auch die sauerei, um es mal salopp zu sagen.
    die die sich nicht an dem sozialsystem (obs jetzt gut oder schlecht ist) beteiligen, die werden bevorzugt behandelt und bekommen "meistens" die bessere behandlung.
    und das ist ungerecht.
    und den meisten ärzten geht es gut.
    wie gesagt, die haben in dem beitrag auch gesagt dass es eben auf die region ankommt wo der arzt tätig ist.
    in großstädten sei es schlechter geld zu verdienen, vorallm in zb arbeitervierteln, weil die i.d.r. nicht privat versichert sind, oder wo es eine hohe arbeitslosigkeit hat, dort gibts auch wenig privatversicherte.
    auf dem land ists vielleicht noch schlimmer.....
    trotzdem denke ich, dass viele auf hohem niveau jammern.
    klar, wenn ich mal ein bestimmtes niveau habe will ich davon auch ned runter.

    vielleicht red ich mal mit meinem hausarzt drüber, der hat auch so plakate hängen.

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