Digital Subscriber Line
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T-DSL-Modem
Digital Subscriber Line (DSL, deutsch: "Digitale Teilnehmeranschlussleitung") bezeichnet verschiedene Techniken für eine vergleichsweise breitbandige digitale Verbindung über ein Telefon-Zugangsnetz.
Die grundlegende Idee der DSL-Techniken besteht darin, die Übertragungskapazität der aus Kupferdoppeladern bestehenden Anschlussleitungen des Telefonnetzes mit einem geeigneten Modulationsverfahren zu erhöhen. Bisher wurden nur Übertragungsfrequenzen unterhalb von 20 kHz (bei einem analogen Telefonanschluss) und unterhalb von 130 kHz (bei einem ISDN Anschluss) genutzt. Über die Doppelader lassen sich aber auch Frequenzen bis zu 1 MHz und höher übertragen. Diese höheren Frequenzen können mit fortgeschrittenen Leitungscodes benutzt werden und so zusätzliche Bandbreite für digitale Datenübertragung zur Verfügung stellen.
In den 1990er Jahren wurden eine Reihe solcher Verfahren der Übertragungstechnik entwickelt. Um zu verhindern, dass durch Nebensprechen benachbarte Doppeladern in einem Kabelbaum von einer DSL-Übertragung beeinträchtigt werden, werden in der Regel nicht alle Doppeladern eines Kabelbaums mit DSL-Abschlüssen beschaltet.
In Deutschland wurde die Bezeichnung DSL als Synonym für einen breitbandigen Internetzugang (meist über ADSL) bekannt, so dass auch in der Folge andere breitbandige Internetzugänge (zum Beispiel über Satellit) als »DSL« vermarktet werden. Die DSL-Techniken wurden jedoch auch für andere Anwendungen als den Internetzugang konzipiert.
Inhaltsverzeichnis // [AnzeigenVerbergen] 1 Verbreitung
2 Arten von DSL-Verfahren
3 Andere als »DSL« bezeichnete Verfahren
4 Reichweite
5 Anwendungen
6 xDSL-Geräte
7 Schnittstellen und Spezifikationen
8 Protokolle
9 Weiterführende Angaben
9.1 Siehe auch
10 Weblinks
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Verbreitung
Nach einer Bitkom-Studie gibt es 4,4 Millionen DSL-Anschlüsse in Deutschland gegenüber nur 85.000 Kabelmodems. Die DSL-Anschlüsse werden sich laut Bitkom-Studie bis 2006 auf rund 8,2 Mio. praktisch verdoppeln. Ein Ende des Wachstums ist nicht absehbar. Weltweit gab es Ende 2003 58 Mio. DSL-Anschlüsse gegenüber 90 Mio. Breitband-Anschlüssen insgesamt, davon wiederum 23 Mio. per Kabelmodem. Quelle: Bitkom-Studie "Daten zur Informationsgesellschaft" 2004 [DLMURL="http://www.bitkom.org/files/documents/ACF1CC0.pdf"][1][/DLMURL] ([DLMURL]http://www.bitkom.org/files/documents/ACF1CC0.pdf[/DLMURL])
Zum Ende des Geschäftsjahres 2003 meldete die Deutsche Telekom eine Steigerung der DSL-Anschlüsse auf 4 Millionen, was einer Steigerung von 40% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Laut Angaben der Telekom-Festnetztochter T-Com ist vier Jahre nach Beginn der Vermarktung am 23. September 2004 der fünfmillionste DSL-Anschluss in Betrieb genommen worden. Bis 2007 will die Telekom die DSL-Anschlüsse auf zehn Millionen verdoppeln.
Führend bei DSL sind laut Statistik von DSLprime.com prozentual Südkorea (28%), Taiwan (20%) und Belgien (17%) und nach absoluten Anschlusszahlen China (14,0 Mio.), Japan (11,2 Mio.) und die USA (10,6 Mio). Deutschland wird dort mit 4,8 Mio. Anschlüssen aufgeführt (oder laut og. Bitkom-Studie 4,4 Mio. und 9 je 100 Einwohner). Quelle: DSLprime.com, Stand Juni 2004, Zahlen gerundet [DLMURL="http://isp-planet.com/cplanet/tech/2004/prime_letter_040622_1_stats.html"][2][/DLMURL] ([DLMURL]http://isp-planet.com/cplanet/tech/2004/prime_letter_040622_1_stats.html[/DLMURL])
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Arten von DSL-Verfahren
Es gibt verschiedene Arten von DSL-Techniken, die unter der Bezeichnung »xDSL« zusammengefasst werden:
- ADSL - Asymmetric Digital Subscriber Line, eine asymmetrische Datenübertragungstechnologie mit Bitraten bis 8 Mbit/s zum Teilnehmer (downstream) und 1 Mbit/s in der Gegenrichtung (upstream);
- G.SHDSL - Global Standard for Single-Pair High Data Rate Digital Subscriber Line, Weiterentwicklung von SDSL mit bis zu 30 Prozent erhöhte Reichweite;
- HDSL - High Data Rate Digital Subscriber Line, eine asymmetrische Datenübertragungstechnologie mit Datenraten zwischen 1,54 und 2,04 Mbit/s;
- SDSL - Symmetrical Digital Subscriber Line, eine symmetrische Datenübertragungstechnologie mit Bitraten von bis zu 2,3 Mbit/s symmetrisch, das heißt im Download wie auch im Upload; bei 4-adriger Anschaltung (2*Cu-Doppelader) können max. 4 Mbit/s übertragen werden. Alternativ kann mit 4-adriger Anschaltung auch die Reichweite auf Kosten der Bandbreite erhöht werden.
- VDSL - Very High Speed Digital Subscriber Line, eine asymmetrische Datenübertragungstechnologie mit Bitraten von 12,9 bis 51,8 Mbit/s (downstream) beziehungsweise 1,6 bis 2,3 Mbit/s (upstream);
- RADSL - Rate Adaptive Digital Subscriber Line eine asymmetrische Datenübertragungstechnologie mit Bitraten von 6 Mbit/s (downstream) beziehungsweise 640 kbit/s (upstream).
- UADSL, UDSL - Unidirectional Digital Subscriber Line
Beim ISDN handelt es sich nicht um ein DSL-Verfahren, sondern um ein Kommunikationsnetz, das Wählverbindungen ermöglicht. Man könnte allenfalls die Verbindung zwischen NTBA und Vermittlungsstelle (UK0 beim Basisanschluss) als DSL-Verfahren bezeichnen.
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Andere als »DSL« bezeichnete Verfahren
- IDSL - ISDN Digital Subscriber Line verwendet vorhandene ISDN-Technik und ermöglicht Datenraten bis zu 160 kbit/s.
- cableDSL - Markenname der Strato AG für einen Internetzugang über Kabelanschluss.
- skyDSL - Markenname der Strato AG für einen Internetzugang über Satellit.
- T-DSL via Satellit - Markenname der T-Com für einen Internetzugang über Satellit.
Der Zugang über den Satelliten ermöglicht bei den genannten Produkten lediglich den Downstream von Daten, zum Senden wird ein herkömliches Modem oder eine ISDN-Verbindung verwendet.
- PortableDSL Internet via Funk
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Reichweite
xDSL ist aufgrund der physikalischen Eigenschaften der Leitung in der Reichweite begrenzt. Generell gilt: Je höher die Bitrate, um so geringer die Reichweite. Für alle xDSL-Varianten sind daher Modi definiert, mit denen durch Verringerung der Bitrate - teilweise sogar dynamisch adaptiv - die Reichweite erhöht werden kann.
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Anwendungen
Während ISDN in erster Linie für die Telefonie mit zwei Amtsleitungen genutzt wird, ist ADSL die erste Technologie, die Netzbetreiber für den schnellen Internet-Zugang von Privatkunden installiert haben. SDSL ist für beide Bereiche geeignet und kommt hauptsächlich für Geschäftskunden zum Einsatz.
Die Tendenz geht dahin, mehrere Dienste über eine einzige Doppelader übertragen zu können - idealerweise das "Triple Play" aus Telefonie, Internet-Zugang und Video.
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xDSL-Geräte
Für den xDSL-Zugang werden (sowohl auf Kunden- als auch auf Seite der Telefongesellschaft) folgende Hardwarebauteile benötigt:
- DSL-Modem oder ATU-R (ADSL Transceiver Unit - Remote)
- Splitter oder BBAE (Breitband-Anschlusseinheit) je nach Leitungstyp einen der Folgenden
- POTS-Splitter sind (passive) Frequenzweichen, um Daten- und Sprachfrequenzband zu trennen. Ihre Grenzfrequenz bildet sich aus 4 kHz Sprachband und 12 kHz für den Gebührenimpuls und liegt somit bei 16 kHz.
- ISDN-Splitter haben die gleiche Funktion wie POTS-Splitter, jedoch ist ihre Grenzfrequenz bei 130 kHz.
- DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) oder ATU-C (ADSL Transceiver Unit - Central Office)
- DSL-AC (Digital Subscriber Line Access Concentrator) oder auch Breitband-[DLMURL="http://de.wikipedia.org/wiki/Point_of_Presence"]PoP[/DLMURL]
Mit ATU-C wird das Modem in der Vermittlungsstelle bezeichnet, wobei das C für Central site steht
Dazu kann je nach technischer Realisierung weiteres Equipment wie RADIUS-Server für die Benutzeranmeldung, -Verwaltung und Billing (Verbrauchsdatenspeicherung zum Zwecke der Rechnungserstellung) oder Splitter zur Abtrennung von ISDN-/POTS-Signalen kommen. Im erweiterten Sinne gehört auch noch der PC oder der Router des Kunden zur DSL-Ausrüstung, weil dort die PPPoE-Strecke vom DSL-AC terminiert.
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Schnittstellen und Spezifikationen
Schnittstellen und Spezifikationen für xDSL-Technologien sind beispielsweise:
- U-R2 (1TR112) - Ende 2001 von der Telekom definierte Schnittstelle für die Interoperabilität von ADSL-Endgeräten [3] ([3])
- ETSI TS 1010338 und ETSI TS102 080 Annex B (ADSL over ISDN) und Annex A (ADSL over PSTN)
- ITU-T G.992.1 (auch hier Annex A und B)
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Protokolle
Protokolle für xDSL-Technologien sind beispielsweise:
- PPP over Ethernet-Protokoll (PPPoE), das die Kapselung von PPP-Paketen in Ethernet-Frames regelt; PPPoE wird zum Beispiel von der Deutschen Telekom für T-DSL verwendet.
- PPP over ATM-Protokoll (PPPoA), das die Kapselung von PPP-Paketen in ATM-Zellen regelt.
- Point-to-Point Tunneling Protocol (PPTP), das einen Tunnel über eine PPP-Verbindung herstellt. PPTP wird in Deutschland selten für DSL verwendet, zum Beispiel in München von M"net bei älteren Anschlüssen. Neue Anschlüsse verwenden auch hier PPPoE, eine Umstellung vorhandener Anschlüsse ist kostenfrei möglich. Häufig wird PPTP jedoch in Österreich verwendet.
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Weiterführende Angaben
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Siehe auch
T-DSL, DSL-by-Call, Modem, Kommunikation, Breitbandkommunikation, Internet, SkyDSL
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Weblinks
- Tarifrechner des ZDF-Wirtschaftsmagazins WISO (Tarifrechner des ZDF-Wirtschaftsmagazins WISO)
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