• Profane Bauwerke
    Erfurt besitzt einen der am besten erhaltenen und größten mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands. Ein bemerkenswertes Bauwerk ist die Krämerbrücke, die 1117 erstmals erwähnt und 1325 nach mehreren Bränden aus Stein gebaut wurde. Das 120 m lange Bauwerk überspannt die Gera und ist mit 32 Häusern bebaut. Damit ist die Krämerbrücke die längste komplett bebaute und bewohnte Brücke Europas. Einst befanden sich an beiden Zugängen Brückenkopfkirchen, heute ist nur noch die Ägidienkirche am Zugang Wenigemarkt erhalten.

    Neben der Krämerbrücke waren im Mittelalter die Lehmannsbrücke, erstmalig 1108 erwähnt und 1976 durch ein Spannbetonbauwerk ersetzt, die Schlösserbrücke und Lange Brücke wichtige Gerabrücken. Zu den ältesten erhaltenen Natursteinbrücken der Stadt zählt außerdem die Roßbrücke aus dem Jahr 1750.

    Direkt neben dem Domplatz reckt sich der Petersberg empor, auf dem zwischen 1665 und 1707 die Zitadelle Petersberg errichtet wurde. Heute ist die Zitadelle die einzige weitgehend erhaltene barocke Stadtfestung Europas.

    Auf dem Fischmarkt, gelegen zwischen Anger und Domplatz, befindet sich das Erfurter Rathaus. Das neogotische Haus wurde 1870 bis 1874 erbaut und enthält im Treppenaufgang zahlreiche Wandgemälde mit Szenen der Erfurter und Thüringer Geschichte. Gegenüber dem Rathaus befindet sich die 1561 errichtete Statue eines römischen Kriegers, welcher den Stadtpatron Martin von Tours darstellen soll. Am Fischmarkt befinden sich noch weitere sehenswerte Gebäude, beispielsweise das 1562 erbaute Haus zum Roten Ochsen, welches heute eine Kunstgalerie beheimatet. Links vom Rathaus steht das Haus zum Breiten Herd mit seiner reich verzierten Renaissancefassade.

    Auf dem Gelände des egaparks befindet sich die 1480 errichtete und im 17. Jahrhundert zur Zitadelle ausgebaute Cyriaksburg. Sie beherbergt heute das Deutsche Gartenbaumuseum und eine Aussichtsplattform auf einem der beiden Festungstürme.

    Weitere sehenswerte Bauwerke sind das Haus zum Güldenen Krönbacken, das Haus zum Sonneborn, welches heute das Standesamt beherbergt, die Kurmainzische Statthalterei (heute Thüringer Staatskanzlei) und der Gebäudekomplex Engelsburg, Ursprung der Dunkelmännerbriefe. Das nahe Collegium Maius der alten Universität in der Michaelisstraße wird bis 2010 als Verwaltungssitz der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland rekonstruiert.

    Der Dachstuhl des Haus Dacheröden brannte am 24. August 2006 vollständig aus. Der Renaissance-Bau ist danach für 1,5 Millionen Euro saniert worden. Das Haus war im 18. und 19. Jahrhundert Treffpunkt für Gelehrte, Schriftsteller und Künstler. Goethe, Schiller, Dalberg und Wilhelm von Humboldt waren oft Gäste dieses Hauses.

    Das klassizistische Kultur- und Kongresszentrum Kaisersaal gehört als Stätte von Napoleons Erfurter Fürstenkongress 1808 und des Erfurter Parteitages der SPD 1891 mit zu den historisch bedeutsamsten Gebäuden.

    Im 1904 erbauten ehemaligen Hotel Erfurter Hof fand 1970 das erste deutsch-deutsche Gipfeltreffen zwischen Bundeskanzler Willy Brandt und Ministerratsvorsitzendem Willi Stoph statt. Das "Willy-Brandt-Zimmer" erinnert an die spektakulären Ovationen der Erfurter für Brandt.

  • Naherholungsgebiete und Parks


    Zoo und Aquarium
    Der Thüringer Zoopark Erfurt gehört zu den flächenmäßig größten Zoos in Deutschland. Der 1959 eröffnete Zoo beherbergt 1200 Tiere und 128 verschiedene Arten, darunter Löwen, Elefanten, Nashörner und Giraffen. Der Zoopark befindet sich im Erfurter Norden, am Roten Berg.

    Das Aquarium am Nettelbeckufer beherbergt 368 Arten und insgesamt 3000 Tiere. Das Aquarium besitzt eine der größten Sammlungen an Süßwasserfischen in Deutschland.

    Erfurter Gartenbauausstellung egapark
    Die Erfurter Gartenbauausstellung, der egapark, liegt am westlichen Stadtrand von Erfurt an der Zitadelle Cyriaksburg und wurde 1959 eröffnet. 1961 fand auf dem Gelände die „I. Internationale Gartenbauausstellung (iga) sozialistischer Länder“ statt. Das 36 Hektar große Areal steht unter Denkmalschutz und umfasst unter anderem das größte ornamental bepflanzte Blumenbeet Europas und den größten Spielplatz in Thüringen. Neben einem Rosengarten und einem Japanischen Garten gibt es im egapark zahlreiche Themenhäuser, wie das Tropenhaus, das Schmetterlingshaus, das Kakteenhaus und das Orchideenhaus. Zudem befindet sich auf dem Gelände des egaparks die Zitadelle Cyriaksburg, welche unter anderem das Deutsche Gartenbaumuseum beherbergt. Der egapark ist außerdem Ort regelmäßiger Großveranstaltungen, wie dem Lichterfest im August und dem spätsommerlichen Biermarkt.

    Parkanlagen
    Erfurt besitzt zahlreiche Parkanlagen, beispielsweise den Stadtpark in der Nähe des Hauptbahnhofes, den Südpark neben dem Stadion und die größte Parkanlage, den Nordpark, in dem sich das Nordbad befindet, das derzeit neu gebaut wird. Ein weiterer Park ist der direkt an der Gera gelegene Luisenpark im Südwesten Erfurts. Dort befindet sich auch der botanisch-dendrologische Garten, ein terrassenförmig angelegte Anlage, mit zahlreichen Blumen und Sitzgelegenheiten. Direkt neben der Altstadt befindet sich der 1,5 Hektar große Brühler Garten. Der in sich abgeschlossene Garten steht unter Denkmalschutz und wurde 2001 neugestaltet. Im Süden der Stadt befindet sich der 700 Hektar große Steigerwald, der unter anderem 36 km Wanderwege bietet.

  • Regelmäßige Veranstaltungen


    Erfurter Weihnachtsmarkt
    Das seit 1975 jährlich am zweiten Wochenende im Juni stattfindende Krämerbrückenfest ist das größte Altstadtfest Thüringens und zieht regelmäßig eine sechsstellige Anzahl an Besuchern an. In der ganzen Altstadt werden Thüringer Kunsthandwerk und kulinarische Spezialitäten verkauft. Kleinkunst und ein Mittelaltermarkt runden das dreitägige Fest ab. Zeitgleich zum Krämerbrückenfest findet das New Orleans Music Festival statt, welches auf der Bühne hinter dem Rathaus vom Jazz über den Blues hin zum Boogie Woogie und Gospel die verschiedenen Musikstile aus New Orleans präsentiert.

    Jährlich am 10. November findet auf dem Domplatz das Ökumenische Martinsfest statt. Der Martinstag wird in Erfurt einen Tag früher begangen, da hier neben dem Todestag des Stadtheiligen Martin von Tours (11. November 397), auch der Geburtstag von Martin Luther (10. November 1483) gefeiert wird. Aus diesem Grund begehen die katholische und die evangelische Kirche das Fest gemeinsam. Am Abend der Festveranstaltung finden sich tausende Erfurter auf dem Domplatz ein, Kinder bringen Laternen mit, so dass der Domplatz hell erleuchtet ist. Nach der Festveranstaltung ist es in Erfurt üblich, dass die Kinder mit ihren Laternen singend von Haus zu Haus gehen und dafür Süßigkeiten erhalten.

    Der Erfurter Weihnachtsmarkt findet jährlich von Ende November bis 22. Dezember statt. Der Weihnachtsmarkt findet hauptsächlich auf dem Domplatz vor der Kulisse des beleuchteten Ensembles von Dom und Severikirche statt. Auf dem Anger, dem Willy-Brandt-Platz, dem Fischmarkt und dem Wenigemarkt gibt es kleinere Ableger des Weihnachtsmarktes.

  • Musik
    Im 17. und 18. Jahrhundert wirkten in Erfurt zahlreiche Mitglieder der Familie Bach, die seit den 1630er-Jahren über ein ganzes Jahrhundert das musikalische Leben der Stadt derart beherrschten, dass noch 1793 alle Erfurter Stadtpfeifer „Bache“ genannt wurden, obwohl damals längst kein Musiker dieses Namens mehr in Erfurt lebte. Von 1678 bis 1690 war Johann Pachelbel als Organist an der Predigerkirche angestellt. Bedeutendste Figur des Musiklebens der Stadt im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts war Richard Wetz, der zwischen 1906 und 1925 den Erfurter Musikverein leitete und dessen kompositorische Hauptwerke hier entstanden. Unter den Musikern der Nachkriegszeit ist besonders Johann Cilenšek zu nennen, der ebenfalls den Großteil seines Schaffens in Erfurt komponierte.

    Heute hat Erfurt eine lebhafte Musikszene, so dass an jedem Wochenende Livekonzerte stattfinden. Große Veranstaltungen finden in der Messehalle oder der Thüringenhalle statt. Für kleinere Konzerte stehen das Haus der sozialen Dienste (im Volksmund Gewerkschaftshaus), der Stadtgarten, das Centrum, die Alte Oper und der Museumskeller zur Verfügung. Im Erfurter Jazzclub am Fischmarkt finden außerdem an vielen Wochenenden Jazzkonzerte statt. Außerdem veranstalten das zum Theater Erfurt gehörende Philharmonische Orchester Erfurt und die Stadtharmonie Erfurt regelmäßig Konzerte.

    Im Sommerhalbjahr findet in der Predigerkirche jeden Mittwoch ein Orgelkonzert an der Schuke-Orgel statt. Außerdem stehen auf dem Programm der Kirchenmusik die Nachtkonzerte im Augustinerkloster, Internationale Orgelwettbewerbe, und Aufführungen großer Oratorien durch die Augustinerkantorei und Andreas Kammerorchester. Jährlich im Okt.-Nov. findet das Musica-rara-Festival statt, das sich mit wechselnden Themenschwerpunkten selten aufgeführter Kammermusik widmet.

    Des Weiteren gehört Erfurt zu den Austragungsorten der Jazzmeile. Außerdem findet einmal im Jahr am nahegelegenen Stausee Hohenfelden das Highfield-Festival statt. Die dreitägige Rock und Alternative-Veranstaltung gehört zu den größten Festivals dieser Art in Deutschland. Am letzten Schultag vor den Sommerferien findet in Erfurt jedes Jahr das Festival Rock in die Ferien statt, welches mit bekannten Popmusik-Acts das junge Publikum anspricht.

    Das Erfurter Nachtleben bietet neben Livemusikveranstaltungen auch zwei Großraumdiskotheken, zahlreiche kleinere Clubs mit verschiedensten Veranstaltungen sowie zwei Studentenclubs.

  • Kulinarische Spezialitäten
    Die wohl bekannteste kulinarische Spezialität Erfurts ist die Thüringer Bratwurst. In der Erfurter Innenstadt werden an mehreren Ständen täglich Bratwürste verkauft, zu besonderen Veranstaltungen stehen entsprechend mehr Verkaufsstände zur Verfügung. Die Thüringer Bratwurst wird traditionell mit Born-Senf gegessen. Der Erfurter Traditionsbetrieb betreibt am Wenigemarkt ein Senfmuseum und ein Senfgeschäft. Neben Bratwürsten werden meistens auch Thüringer Rostbrätel angeboten.

    Eine weitere Spezialität ist das Erfurter Schittchen, ein Weihnachtsstollen, der 1329 erstmals urkundlich erwähnt wurde und somit einer der ältesten Christstollen Deutschlands ist.

  • Sport


    In Erfurt befinden sich zahlreiche Sportanlagen, auf denen nationale und internationale Wettkämpfe stattfinden. Außerdem sind in der Stadt mehrere überregional aktive Vereine beheimatet. Zahlreiche Olympiasieger hatten ihre sportliche Heimat ebenfalls in Erfurt.

    Eissport
    Erfurt ist eine Hochburg des Eissports. Besonders erfolgreich sind die Erfurter Eisschnellläuferinnen, die stets zur Weltspitze gehörten. Insbesondere sind hier Gunda Niemann-Stirnemann, Heike Warnicke, Franziska Schenk, Sabine Völker und Daniela Anschütz-Thoms zu nennen.

    Im Eiskunstlauf ist der Erfurter Stefan Lindemann international erfolgreich. Außerdem ist in Erfurt eine Eishockeymannschaft beheimatet. Die Black Dragons Erfurt spielen in der Saison 2008/2009 in der Regionalliga Nord/Ost.

    Im Jahr 2001 wurde die Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle fertiggestellt. Sie besitzt eine 400-m-Eisbahn und ist sowohl für den Leistungssport, als auch als Freizeitanlage nutzbar. In der Halle, die für 4000 Zuschauer Platz bietet, fanden unter anderem die Deutschen Meisterschaften, Weltcuprennen, sowie die Europameisterschaft im Eisschnelllauf statt.

    Fußball
    Der FC Rot-Weiß Erfurt spielt derzeit in der 3. Liga. Zu DDR-Zeiten spielte RWE fast immer erstklassig und gewann 1954 und 1955 die DDR-Meisterschaft, noch als SC Turbine Erfurt. Der Verein nahm 1991 am UEFA-Pokal teil und spielte 1991/92 und 2004/05 in der 2. Bundesliga. Die Heimspiele trägt der Club im Steigerwaldstadion aus, das Platz für etwa 20.000 Zuschauer bietet. In der letzten Zweitligasaison besuchten durchschnittlich ca. 12.000 Zuschauer die Spiele des Vereins. Die Zweite Mannschaft von Rot-Weiß Erfurt spielt aktuell in der NOFV-Oberliga Süd. Erfurt ist zudem Sitz des Thüringer Fußball-Verbandes. In der Landesklasse spielt Empor Erfurt um den Klassenerhalt. Auch in den Bezirksligen sind Erfurter Mannschaften, wie z.B. ESV Lok Erfurt, Union Erfurt oder Borntal Erfurt, vertreten. Zudem spielt der FC Erfurt Nord nach einem Insolvenzverfahren und damit verbundenem Zwangsabstieg in der Bezirksliga. Auf Stadtebene ist die Stadtliga (vgl. Kreisliga) die höchste Spielklasse. Der Aufsteiger steigt direkt in die Bezirksliga auf. Unter der Stadtliga sind die erste und zweite Stadtklasse eingereiht.
    Erfurt war 2001 einer der fünf Austragungsorte der Fußball-Europameisterschaft der Frauen. Zudem war Erfurt auch einer der 12 mitteldeutschen-Austragungsorte der U17-EM 2009.

    Radsport
    Erfurt ist außerdem eine Hochburg im deutschen Radsport und besitzt im Andreasried eine Radrennbahn. Die 1925 eröffnete Bahn hat eine Länge von 333 m und bietet Platz für 4000 Zuschauer. Die Bahn wurde saniert und komplett überdacht. Bei den Olympischen Spielen 2004 gewann der Erfurter Bahnradsportler René Wolff die Goldmedaille. Bei der Tour de France 2005 waren mit Daniel Becke, Sebastian Lang und Stephan Schreck drei Erfurter Radfahrer am Start. Erfurt ist zudem Zielort des traditionsreichen Radrennens Rund um die Hainleite, welches 1907 erstmals ausgetragen wurde und jährlich deutsche und internationale Spitzenfahrer anzieht.

    Leichtathletik
    Mit dem Erfurter LAC, dem Laufclub Erfurt und dem ASV Erfurt hat die Stadt gleich drei Vereine die zu den besten 50 Leichtathletikklubs Deutschlands gehören. In der Vereinsrangliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes[12] rangiert der LAC 2007 auf Rang elf. Alle drei Vereine zusammen würden deutschlandweit lediglich von Bayer 04 Leverkusen geschlagen.

    Im Steigerwaldstadion fanden 1994, 1999 und im Juli 2007 die Deutsche Leichtathletik-Meisterschaft sowie 2005 die U23-Europameisterschaft statt. Erfurt ist außerdem die Heimat zahlreicher erfolgreicher Sportler, unter anderem trainierten die Olympiasieger Heike Drechsler, Silke Renk, Sigrun Siegl, Hartwig Gauder und Nils Schumann in der thüringischen Landeshauptstadt.

    Weitere Sportarten
    Der Thüringer Handball Club Erfurt/Bad Langensalza spielt seit 2005 in der Handball-Bundesliga der Frauen. Seine Heimspiele trägt der Verein in Bad Langensalza aus. Entstanden ist der Verein 1996 aus einer Fusion des HC Erfurt und dem SV Empor Bad Langensalza. Im Männerbereich ist die Landeshauptstadt durch den HSC Erfurt vertreten, welcher in der Handball-Oberliga Thüringen spielt. Zum 1. Januar 2004 lösten sich die Handballer aus dem SSV Erfurt Nord heraus und bildeten den eigenständigen Verein HSC Erfurt.

    Der Erfurter TC Rot-Weiß wurde 2005 souverän Meister der 2. Bundesliga Nord im Tennis und spielt derzeit in der Bundesliga der Herren. Die Anlage des Vereins mit sechs Sandplätzen befindet sich in der Martin-Andersen-Nexö-Straße.

    Das SWE Volley-Team Erfurt spielt derzeit in der 2. Bundesliga Süd der Frauen. In der Saison 2003/04 spielte der Verein in der Volleyball-Bundesliga.

  • Wirtschaft und Infrastruktur
    Erfurt war ein bedeutender Industriestandort, jedoch mussten nach 1990 viele alte Betriebe, wie das Optima Büromaschinenwerk Erfurt, schließen. Dieser Strukturwandel brachte das Ende alter Unternehmen und die Gründung neuer Firmen mit sich. Das wirtschaftliche Profil der Stadt wandelte sich vom Industriestandort zum Dienstleistungszentrum.

    Eine der traditionsreichen Unternehmen ist die heutige Maschinenbaufirma Müller Weingarten AG, deren Werk in Erfurt aus dem ehemaligen Zweigwerk der Berlin-Erfurter Maschinenfabrik Henry Pels & Co. an der Schwerborner Straße, 1902 von Henry Pels gegründet, hervorgegangen ist. Anfangs produzierte der Betrieb Scheren, Lochstanzen und kombinierte Maschinen, später auch Pressen. Im Dritten Reich wurde das Werk 1936 als jüdisches Eigentum zwangsweise an die Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG von Günther Quandt verkauft. Bis 1939 wuchs die Belegschaft auf 1000 Beschäftigte an. 1946 erfolgte die Umwandlung in eine Sowjetische Aktiengesellschaft. Ab 1953 hieß der Betrieb „VEB Pressen- und Scherenbau Henry Pels“. 1970 entstand daraus das „Kombinat Umformtechnik“, eine Zusammenfassung von 19 Betrieben des Umformmaschinenbaus. Das Werk in Erfurt war 1985 mit 5500 Mitarbeitern einer der großen Arbeitgeber Erfurts. 1990 wurde daraus die Treuhandfirma Umformtechnik GmbH. 1994 erhielt diese einen neuen Besitzer, den Škoda-Konzern aus Pilsen. 2001 erfolgte die Übernahme durch die Müller Weingarten AG. Zurzeit hat das Werk ungefähr 500 Mitarbeiter und ist im Pressenbau für die Automobilindustrie tätig.

    Zu erwähnen ist außerdem das 1936 von der Telefunken GmbH gegründete Werk für Sender- und Empfängerröhren. Dieses hieß nach der Verstaatlichung VEB Funkwerk Erfurt, welches weiterhin Rundfunkröhren und Messtechnik baute. 1978 ging es im Kombinat VEB Mikroelektronik „Karl Marx“ auf und begann mit der Produktion von Halbleitern. 1989 hatte das Werk 8700 Mitarbeiter. 1992 wurde aus dem VEB unter anderem die Thesys Gesellschaft für Mikroelektronik mbH gegründet, die heute als X-FAB Semiconductor Foundries GmbH in Erfurt-Windischholzhausen mit ca. 600 Mitarbeitern Halbleiterprodukte produziert.

    Auch die Fabrik der Condomi AG für die Produktion von Kondomen beruht auf einer alteingesessenen Erfurter Firma, nämlich die Gummiwarenfabrik Richter & Käufer, die schon 1929 Latexprodukte produzierte. Nach dem Krieg wurde das Unternehmen unter dem Namen VEB Plastina verstaatlicht. Die Produktpalette umfasste damals neben Kondomen auch Badekappen und Babysauger. 2005 wurde die Condomi AG von ihrer polnischen Tochterfirma Unimil übernommen. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 140 Mitarbeiter in Erfurt und hat deutschlandweit auf dem Markt für Präservative einen Marktanteil von elf Prozent.

    Die Erfurter Malzwerke am Nordbahnhof gründen auf einer der größten und ältesten Malzfabriken Deutschlands, der 1869 gegründeten Malzfabrik Wolff. Seit 1993 ist Getreide AG Rendsburg neuer Eigentümer.

    Die Braugold Brauerei in der Schillerstraße hat ihre Wurzeln in den Erfurter Brauereien Büchner und Baumann, die 1920 mit der Riebeck Brauerei aus Leipzig zur Riebeck Brauerei Erfurt fusionierten. Diese wurde 1948 als VEB verstaatlicht und produzierte ab 1956 Bier mit dem neuen Markennamen „Braugold“. 1969 wurde die Braugold Brauerei Stammbetrieb des VEB Getränkekombinat Erfurt. Seit 1996 gehört der Betrieb wieder als Braugold Brauerei Riebeck GmbH & Co. KG zur Riebeck-Gruppe.

    Seinen Ruf als Blumenstadt hat Erfurt unter anderem der seit 1863 ansässigen Firma N.L. Chrestensen zu verdanken. Neben Blumen- und Gemüsesamen, gehören auch Blumenzwiebeln und Samen für Heil- und Gewürzkräuter zu den Produkten des Unternehmens, das Gärtner und Handelspartner in der ganzen Welt beliefert.

    Das größte Energiedienstleistungsunternehmen Thüringens ist die E.ON Thüringer Energie AG, die in Thüringen über 1500 Mitarbeiter beschäftigen.

    Die ErSol Solar Energy Aktiengesellschaft ist ein Wafer- und Solarzellenproduzent. Sie wurde 1997 in Erfurt gegründet und hatte im Jahr 2007 zirka 500 Mitarbeiter in Erfurt und einen Jahresumsatz von rund 128 Millionen Euro. Weitere Unternehmen der Hochtechnologie sind die Chipfabrik des Konzerns X-FAB, der seinen Sitz in Erfurt hat, sowie der Telekommunikationsausrüster Funkwerk AG im nahen Kölleda. Zusätzlich weist Erfurt eine hohe Dichte an Medienunternehmen (Kinderkanal, MDR Thüringen) auf sowie mehrere größere IT-Dienstleister (z. B. IBM Deutschland Customer Support Services, IAD GmbH, NT Neue Technologie AG, TecArt Group, Ibykus AG, T-Systems, DB Systel).

    Mit 251 Mitarbeitern ist die Milchwerke Thüringen GmbH, die zur Humana Milchunion gehört, einer der größten Arbeitgeber in Erfurt. Neben Trinkmilch gehören Käse, Sahne, Joghurt, Quark und Desserts zum Produktionsprogramm. In den neuen Bundesländern werden die Erzeugnisse unter dem Markennamen Osterland vertrieben, in den alten Bundesländern firmieren die Produkte unter dem Namen Ravensberger.

    Die Messe Erfurt ist nach der Leipziger Messe die zweitgrößte Messe der neuen Bundesländer. Das Messegelände, das sich am Stadtrand neben der ega befindet, umfasst neben einer Mehrzweckhalle zwei Messehallen und ein CongressCenter. Die Messe wird neben Ausstellungen, Tagungen und Kongressen auch für Konzert-, TV- und Sportereignisse genutzt. Mit einem Fassungsvermögen von bis zu 12.000 Zuschauern zählt die Halle zu einer der bedeutendsten dieser Art in Deutschland.

    Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hat einen ihrer beiden Hauptsitze in Erfurt und beschäftigt dort über 200 Mitarbeiter. Daneben haben die zur Helaba gehörende Sparkasse Mittelthüringen sowie die Erfurter Bank als Genossenschaftsbank ihren Sitz in der Stadt.

    Der größte private Arbeitgeber in der Landeshauptstadt ist das 1880 gegründete zu den Helios Kliniken gehörende Klinikum Erfurt. Dort sind derzeit circa 1600 Mitarbeiter beschäftigt.

  • Regionalkooperation
    Seit 1999 gibt es Bemühungen zu einer Kooperation der Städte Erfurt, Weimar und Jena mit dem Ziel einer abgestimmten Wirtschaftsförderung und Tourismusvermarktung unter der Marke „Die ImPuls-Region“. Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sind z. B. der 2006 bei den öffentlichen Verkehrsmitteln eingeführte Verbundtarif Mittelthüringen und das touristische Themenjahr bauhaus 2009.

  • Verkehrsanbindung


    Der Erfurter Hauptbahnhof

    Erfurt erhielt im Jahr 1847 einen Anschluss an der Thüringer Bahn von Halle (Saale) und Leipzig nach Bebra. Weitere Strecken führen nach Sangerhausen, Nordhausen, Kassel, Würzburg, Ilmenau und Saalfeld.

    Von 1882 bis Ende 1993 war Erfurt Sitz einer Eisenbahndirektion, anfangs der Königlichen Eisenbahndirektion und ab 1920 der Reichsbahndirektion Erfurt. Heute ist die Stadt noch Sitz einer Außenstelle des Eisenbahn-Bundesamtes sowie Sitz der DB Regio AG-Verkehrsbetrieb Thüringen.

    In Erfurt halten Intercity-Express-Züge auf der Strecke Dresden – Leipzig – Erfurt – Fulda – Frankfurt am Main (– Wiesbaden / Saarbrücken) im Stunden-Takt. Zudem fahren Intercity nach Kassel – Paderborn – Dortmund – Düsseldorf (– Köln) und Halle (Saale) – Berlin (– Stralsund) im Zwei-Stunden-Takt. Ein CityNightLine fährt täglich nach Frankfurt am Main – Zürich. Nach Fertigstellung der Schnellfahrstrecken nach Leipzig/Halle und Nürnberg werden hier außerdem die ICE der Linie (Hamburg –) Berlin – Leipzig – Nürnberg – München halten.

    Im Regionalverkehr bestehen Regional-Express-Verbindungen in Richtung Sömmerda – Sangerhausen – Magdeburg, Jena – Gera – Chemnitz / Zwickau, Gotha – Mühlhausen – Göttingen, Arnstadt – Suhl – Schweinfurt – Würzburg, Arnstadt – Grimmenthal ? Meiningen, Arnstadt – Saalfeld (Saale) und Straußfurt – Sondershausen – Nordhausen. Neben der wichtigen Verbindung Eisenach – Gotha – Erfurt – Weimar – Apolda – Naumburg (Saale) – Weißenfels – Halle (Saale) fahren Regionalbahnen nach Sömmerda – Sangerhausen und Straußfurt – Nordhausen. Die Linien nach Bad Langensalza – Leinefelde – Kassel und Arnstadt – Ilmenau bzw. Meiningen werden von der Erfurter Bahn, die der Stadt Erfurt gehört, bzw. deren Tochtergesellschaft Süd-Thüringen-Bahn betrieben.

    Weitere Personenbahnhöfe an der Thüringer Bahn haben die Stadtteile Vieselbach und Bischleben. An der Strecke nach Nordhausen gibt es den Bahnhof Erfurt-Nord sowie Stationen in Kühnhausen und Gispersleben, nach Sangerhausen halten Personenzüge in Erfurt-Ost und Stotternheim. Außerdem gab es die Kleinbahn Erfurt–Nottleben mit weiteren sieben Stationen im Erfurter Stadtgebiet, die 1967 für den Personenverkehr stillgelegt wurde. Von 1976 bis 1993 wurde auf dem 8,7 km langen Abschnitt von Erfurt-Berliner Straße bis zum Hauptbahnhof eine S-Bahnlinie betrieben. Der Nordhäuser und der Sangerhäuser Bahnhof als Endpunkte jener Strecken sind heute nicht mehr vorhanden. So sind heute acht der siebzehn Erfurter Bahnhöfe in Betrieb.

    Straßenverkehr
    Die Bundesautobahn 4 bildet die südliche Stadtgrenze. Erfurt hat an dieser die Anschlussstellen Erfurt-West, Erfurt-Ost und Erfurt-Vieselbach, von denen zwei im Stadtgebiet liegen. Im Südwesten der Stadt wird die A 4 am Erfurter Kreuz von der A 71 gekreuzt, die in südlicher Richtung über Meiningen bis nach Schweinfurt führt und in nördlicher Richtung zur A 38 führen soll. Ab dem Erfurter Kreuz besteht die nördliche Verbindung schon bis Sömmerda-Ost. Ferner führen zwei Bundesstraßen durch das Stadtgebiet: die B4, die nach Nordhausen und Ilmenau führt, und die B7, die Erfurt mit Gotha und Weimar verbindet.

    Öffentlicher Personennahverkehr
    Der Öffentliche Personennahverkehr wird durch die Erfurter Verkehrsbetriebe der Stadtwerke (SWE-EVAG) realisiert. Die EVAG betreibt hierbei sechs Stadtbahnlinien, die nahezu alle städtischen Quartiere erschließen. Dabei wird zwischen 6:30 Uhr und 18:30 Uhr ein Zehnminutentakt gefahren. Zum Einsatz kommen neben den Niederflurbahnen Combino und MGT6D auch ältere Hochflurbahnen des Typs Tatra KT4. Alle Bahnen können in Zweifach-, die Tatras auch in Dreifach-Traktion gefahren werden. Damit deckt die 1883 als Pferdebahn eröffnete und zwischen 1997 und 2007 erheblich erweiterte Stadtbahn den Großteil des Transportbedarfs ab.

    Neben dem Stadtbahnnetz besteht auch ein Stadtbusnetz aus 24 Linien, von denen eine (Linie 9) ebenfalls im Zehnminutentakt verkehrt, um die von der Stadtbahn wenig erschlossenen Quartiere Johannesplatz und Daberstedt anzubinden. Die anderen Stadtbuslinien verkehren wesentlich seltener und meist als Zubringer von eingemeindeten Dörfern zu den Endpunkten der Stadtbahn. Darüber hinaus verkehren acht von der EVAG und zahlreiche weitere von anderen Busunternehmen betriebene Regionalbuslinien, die am Busbahnhof neben dem Hauptbahnhof enden.

    Im Nachtnetz verkehren ab 21:00 Uhr wochentags fünf Stadtbahn- und eine Stadtbuslinie in teilweise veränderter Linienführung mit großen Nachtknoten jeweils :30 und :00 und kleinen Nachtknoten jeweils :15 und :45 am Anger. In der Nacht (zwischen 01:00 Uhr und 04:00 Uhr) verkehrt zusätzlich eine weitere Nachtbuslinie sowie zwei Stadtbahnlinien. Somit betreibt die EVAG einen 24-Stunden-Verkehr auf den wichtigsten Achsen der Stadt.

    Insgesamt transportieren die Bahnen und Busse der EVAG rund 100.000 Fahrgäste am Tag[13]. Andere Verkehrsmittel wie etwa die Eisenbahn spielen in Erfurt für den innerstädtischen ÖPNV nur eine untergeordnete Rolle. Nicht mehr in Betrieb sind der Oberleitungsbus Erfurt und die S-Bahn Erfurt.

    Flugverkehr
    Von 1924 bis 1945 hatte Erfurt seinen Flughafen in Erfurt-Nord am Roten Berg. Der heutige Flughafen Erfurt im Westen der Stadt, im Stadtteil Bindersleben, wurde für die Verkehrsfliegerei 1956 in Betrieb genommen. Im Jahr 2008 werden wochentägliche Linienflüge nach Düsseldorf, Hamburg, und München angeboten. Den größten Anteil am Passagieraufkommen hat jedoch der Charterverkehr, vorrangig in die Urlaubsregionen rund um das Mittelmeer. Air Berlin führt zudem Shuttleflüge nach Nürnberg durch, wo Anschlüsse zu weiteren Flughäfen in Deutschland und Europa bestehen.

    Neben dem Passagierverkehr wurden 2005 außerdem 4855 Tonnen Luftfracht durch die beiden Logistik-Unternehmen TNT und Schenker auf dem Erfurter Flughafen umgeschlagen.

    Radverkehr
    Erfurt liegt am Gera-Radweg und am Radfernweg Thüringer Städtekette, sie verbinden die Stadt mit Gebesee (Unstrut-Radweg) im Norden, Weimar (Ilmtal-Radweg) im Osten, dem Rennsteig-Radwanderweg im Süden und Eisenach (Werra-Radweg) im Westen. Im Stadtverkehr liegt der Radanteil bei etwa 9%[14]. Dennoch ist der Radwegeanteil an den Hauptstraßen vergleichsweise gering und/oder lückenhaft. So ist beispielsweise die Universität nicht über Radwege erreichbar. Auch der Zustand der Radwege ist nicht überall zufriedenstellend, so sind sie oftmals gepflastert und nicht asphaltiert, an Kreuzungen fehlen Ampeln für Radfahrer und die Wege führen über Bordsteinkanten. Auch Bäume oder parkende Fahrzeuge schränken vielerorts die Sichtverhältnisse auf und an den Radwegen ein. In Erfurt sind die meisten Radwege an Straßen Teil des Gehsteigs und nicht Teil der Fahrbahn, was das Unfallrisiko zwischen Fußgängern und Radfahrern erhöht.

  • Medien
    Erfurt ist Sitz des KI.KA von ARD und ZDF. Außerdem ist in Erfurt das Landesfunkhaus des MDR ansässig, dort befindet sich auch ein Studio für Liveproduktionen und Aufzeichnungen, unter anderem wird das tägliche Lokalnachrichtenformat Thüringen Journal hier produziert.

    Thüringer Allgemeine (TA) und Thüringische Landeszeitung (TLZ) berichten mit eigenen Lokalredaktionen aus Erfurt. Die Ostthüringer Zeitung (OTZ) betreibt in Erfurt ein Regionalbüro. Alle drei Zeitungen gehören seit 1990 über die Zeitungsgruppe Thüringen (ZGT) zur WAZ-Gruppe, sind aber redaktionell getrennt. In der Lokalberichterstattung aus Erfurt versucht die TA ein breites Themenspektrum abzudecken, während die TLZ klare Schwerpunkte setzen will. Die auflagenstärkere TA sowie der MDR erheben den Anspruch, in der Region Erfurt Meinungsführer zu sein.

    Des Weiteren gibt es in Erfurt mit hEFt, t.akt, DATEs, Blitz und Rampensau verschiedene kostenlose Stadtmagazine, in denen Veranstaltungshinweise und Kulturbeiträge rund um Erfurt und Thüringen zu finden sind.

    Neben MDR 1 Radio Thüringen hat der Thüringer Privatsender Landeswelle Thüringen seinen Sitz in Erfurt. Zudem hat die Thüringer Landesmedienanstalt zwei lokale Bürgerradios zugelassen: Radio Funkwerk und Radio F.R.E.I..

    Seit 2004 haben die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) und die Thüringer Landesmedienanstalt ihren Sitz in Erfurt.

    Öffentliche Einrichtungen
    Seit dem 22. November 1999 ist Erfurt der Sitz des Bundesarbeitsgerichtes, dem obersten Gericht der Arbeitsgerichtsbarkeit und damit einem der fünf obersten Gerichtshöfe des Bundes in Deutschland. Die Bedeutung der Stadt als Gerichtsstandort wird dadurch unterstrichen, dass auch das Thüringer Landesarbeitsgericht, das Arbeitsgericht Erfurt, das Landgericht Erfurt und das Amtsgericht Erfurt ansässig sind.

    Als Landeshauptstadt ist Erfurt zudem Sitz des Thüringer Landtages und der Staatskanzlei. Zudem haben zahlreiche Landesämter und das Landeskriminalamt (LKA) ihren Sitz in Erfurt.

    Außerdem sitzen in Erfurt die Handwerkskammer, das Hauptzollamt, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Thüringer Landesfinanzdirektion. Des Weiteren ist die Bundeswehr in Erfurt mit zwei Kasernen (die Löberfeldkaserne mit Kreiswehrersatzamt sowie die Henne-Kaserne) und einem SAR-Kommando am Flughafen Erfurt vertreten. Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen sowie das Bundesamt für Güterverkehr unterhalten in Erfurt jeweils eine Außenstelle.

  • Bildung und Wissenschaft
    Die 1392 gegründete Universität Erfurt ist eine der ältesten Universitäten Deutschlands und war zeitweise sogar die größte Universität des Landes. Martin Luther studierte hier zwischen 1501 und 1505 und erhielt den Magister Artium der philosophischen Fakultät. Nach der Schließung 1816 wurde die Universität auf Initiative der Universitätsgesellschaft Erfurt unter Gründungspräsident Peter Glotz im Jahr 1994 neugegründet. Die Uni bietet 30 Studiengänge an vier Fakultäten (Staatswissenschaftliche, Philosophische, Erziehungswissenschaftliche und Katholisch-Theologische Fakultät) an, wobei alle Studiengänge mit einem Bachelor oder Master abschließen. Derzeit sind zirka 4500 Studenten in Erfurt immatrikuliert. Besondere Einrichtungen der Universität sind das Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien, sowie die Erfurt School of Public Policy. Die 1999 eröffnete Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha verfügt über einen Bestand von 750.000 Bänden in Erfurt, sowie weiteren 550.000 Bänden vorwiegend aus dem 16. bis 19. Jahrhundert im benachbarten Gotha.

    An der Fachhochschule Erfurt studieren derzeit ca. 4600 Studenten in den Fachbereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Landschaftsarchitektur und Gartenbau, Gebäudetechnik und Informatik, Konservierung und Restaurierung, Sozialwesen, Verkehrs- und Transportwesen und Wirtschaftswissenschaft. Zum Wintersemester 2007 wurde das Angebot um die Studiengänge Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement sowie Bildung und Erziehung von Kindern ergänzt. Die FH ist eine Neugründung des Landes Thüringen und besteht seit 1991. Dabei folgt die Hochschule aber einer langjährigen Tradition, geht sie doch auf die 1946 und 1901 gegründeten Ingenieurschulen für Gartenbau und Bauwesen zurück.

    Im Jahr 2007 wurde neben den staatlichen Bildungseinrichtungen die private Adam-Ries-Fachhochschule gegründet. Dort kann in den dualen Studiengängen Tourismuswirtschaft sowie Steuern und Prüfungswesen der Abschluss als Bachelor of Arts mit der Option auf Master of Arts erworben werden. Im ersten Wintersemester 2008/2009 wurden 39 Studenten immatrikuliert.

    Das Priesterseminar Erfurt ist die einzige Ausbildungsstätte für angehende Priester aus den römisch-katholischen Diözesen Ostdeutschlands. Derzeit gehören circa 35 Seminaristen zum Haus.

    Des Weiteren gibt es in Erfurt 31 Grundschulen (darunter die Regenbogen Freie Schule Erfurt und die Montessori-Integrationsschule), 14 Regelschulen, 3 Gesamtschulen (darunter die Freie Waldorfschule Erfurt), 9 Gymnasien (darunter ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Spezialschulteil), 19 Berufsschulen, 1 Volkshochschule, 9 Förderschulen (darunter die Christophorus-Schule und das Christliche Jugenddorf Erfurt - Rehabilitationszentrum) 2 Musikschulen und 2 Malschulen (je eine städtisch und eine privat).

    Der Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt erforscht und verbreitet in Zusammenarbeit mit Schulen, Hochschulen und Institutionen die Geschichte der Stadt.

  • Puffbohnen
    Die Erfurter sind auch unter ihrem Spitznamen Puffbohnen bekannt. Die dicke Bohne wurde bereits im Mittelalter auf den Erfurter Feldern angebaut und war zu dieser Zeit ein wichtiges Nahrungsmittel für die Bevölkerung. Legenden erzählen, dass die Erfurter zur damaligen Zeit immer einen kleinen Vorrat der Bohnen dabei hatten, um sie unterwegs aus der Tasche zu essen.

    Im Jahr 2000 wurden erstmals Puffbohnen aus Plüsch verkauft. Nach nur zwei Jahren wurden über 20.000 Exemplare abgesetzt, außerdem erscheinen regelmäßig Sondereditionen, wie die Weihnachtspuffbohne oder die Unicef-Edition. Zudem erhält jedes in Erfurt geborene Kind eine Puffbohne aus Plüsch, Mädchen eine rosafarbene und Jungen eine blaue.

    Personen
    Zu Personen, die in Erfurt geboren wurden bzw. in Erfurt besonders gewirkt haben: ? Liste der Persönlichkeiten der Stadt Erfurt ? Statthalter Erfurts

    Namenspatenschaften
    Eine Korvette der Deutschen Marine trägt den Namen „Erfurt“. Auch ein ICE T der Deutschen Bahn wurde 2002 auf den Namen der Stadt getauft.

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