Microsoft will das schlechte Abschneiden seiner Security Essentials bei AV-Test nicht auf sich sitzen lassen. In einem Blog-Eintrag erklärte Joe Blackbird, Program Manager bei Microsofts Malware Protection Center, dass die Virensamples, die MSE bei AV-Test durchgerutscht sind, nur auf den Rechnern sehr weniger Nutzer tatsächlich gefunden wurden. Das stellte sich bei einer zurückblickenden Analyse der Telemetriedaten heraus, die Microsofts Virenschutzprogramme (einschließlich MSE und Forefront Endpoint Protection) nach Hause telefonierten.
Vor allem das schlechte Abschneiden bei dem Testkriterium "Schutz" ist Microsoft verständlicherweise ein Dorn im Auge. In den Testergebnissen von September und Oktober erreichte MSE gerade einmal 1,5 von 6 möglichen Punkten. Mehr gab nicht, weil MSE von den älteren Schädlingen, die bereits seit zwei bis drei Monaten im Umlauf waren, 9 Prozent von über 200.000 nicht erkannte. Laut Microsoft wurden 94 Prozent von den 9 allerdings bislang niemals auf dem System eines Nutzers entdeckt. Von den frischeren Malware-Samples erkannte MSE im Test 28 von 100 nicht. Nach Angaben von Microsoft wurden die nicht erkannten bis nur bei 0,003 Prozent aller Nutzer gesichtet.
MSE war im September und Oktober das einzige Virenschutzprogramm unter 24 Testkandidaten, das die Zertifizierung von AV-Test verfehlte. Im darauf folgenden Test haben die MSE sogar noch schlechter abgeschnitten. Dass Microsoft dieses Mal zumindest in Gesellschaft zweier hierzulande weniger bekannter AV-Hersteller war, dürfte die Redmonder kaum trösten. Auch im zusammenfassenden Bericht der vergangenen 22 Monate kam das Schutzprogramm nicht gut weg, AV-Test kam zu dem Ergebnis, dass MSE "nur trügerische Sicherheit" bietet. (rei)
Quelle
Heise.de